Horst Münch erhielt heute den Käthe-Kollwitz-Preis (BZ)
In der Begründung der Jury heißt es, dass Münch mit sicherem Gespür sein Material als Transportmittel für Ideen und Emotionen wählt. Schroff ist seine Kunst, nie hat sie das Fett der Selbstgefälligkeit angesetzt.
Der Preisträger möge uns verzeihen. Wir haben es heute in der Akademie der Künste vorgezogen, nicht bis zur Laudatio zu bleiben. Da war zu viel Angst, dass Satzfetzen wie
Denken aus dem Interesse an der scharfrandigen Ortsbestimmung einer Artikulation
das gespürte Zusammenwachsen des Leibes mit dem Denkmenschen, beleuchtet sie die Wege des Könnens mit StörfeuerDoppelung von Sprache, deren inwärtige Scheidung nicht schmerzlos bleibt
Findelkind jener Quelle, an welcher der Denkleib zeichenbindend Bedeutungsaspiranten fad werden sieht
über uns herfallen und uns den schönen Tag verderben (Henscheid, bitte übernehmen).
Bleibt die Frage, ob Horst Münch den zitatgebenden Text aus dem Katalog schon kannte; sein Gedicht Die Grauen spräche für diese Vermutung
Früh graut der Tag
mir graut vor dir
und alles liegt wie Kraut und Rüben
Graues hier und Graues drüben.
6:55:29 PM
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