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Dienstag, 10. Mai 2005 |
Hans Bellmer Die Spiele der Puppe bei Brusberg
Galerist Brusberg in seiner Kurzinfo zur Ausstellung:
Anfang 1962 besuchte ich Hans Bellmer zum ersten Mal. Er, der bei den Liebhabern und Sammlern des Surrealismus schon längst einen
großen Namen hatte, wohnte und arbeitete mit seiner Frau Unica Zürn (schöner Link zur wahren Anagrammatin bei ronsens) dennoch unter erbärmlichen Verhältnissen: in einer winzigen, fast lichtlosen Wohnung in der Pariser Rue Mouffetard.
Bellmer hatte soeben die Arbeit an einem seiner druckgrafischen Hauptwerke abgeschlossen: die 10 Kupferstiche "à Sade". Inhaltlich für die damaligen Verhältnisse schockierend, formal von großer Kraft und Kühnheit. Die in klassischer Manier schwarz auf hellem Bütten gedruckte Suite der Normalausgabe kaufte ich sofort.
Dann legte mir Hans Bellmer die "Edition de luxe" vor. Nach der nahezu klinischen Kälte und erbarmungslosen Schamlosigkeit der einfarbigen Drucke nunmehr Verzauberung durch Farbe – jeweils zwei Platten in wechselnden Farben übereinander gedruckt. Die Metamorphose aggressiver Sexualität ins Poetische, wundersame Verknüpfung von Trieb und Traum, von Gewalt und Schönheit. Nun ja, – das Geheimnis der Kunst ...
8:18:55 PM
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