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Montag, 31. Mai 2004 |
Kunstgewerbemuseum im Schloss Köpenick
Die Musealisierung von Kunstgewerbe ist seit jeher heikel. Niemand will mehr die muffigen Saalfluchten des 19. Jahrhunderts mit ihren endlosen Vitrinen sehen. Auch die Methode, Möbel, Gobelins, Tafelgerät, Lüster, Kandelaber, Uhren, Vasen und alles andere bis hin zum edelsteinbesetzten Lorgnon in Stilräumen einzurichten, regt unsere modernen Augen kaum mehr an. Andererseits lassen Renaissanceschränke oder Tapisserien sich nicht wie in einer Bildergalerie nebeneinander aufreihen. Die Einrichtung eines Kunstgewerbemuseums ist also eine enorme Herausforderung, zumal in Berlin, wo das Haus am Kulturforum mit seinen brutalistischen, in ihrer Offenheit kaum zu bespielenden Hallen alles tut, dem Besucher die Freude an eine der weltbesten Sammlungen ihrer Art zu rauben. Doch nun kann Angela Schönberger, die Direktorin des Kunstgewerbemuseums, im Schloss Köpenick zeigen, dass es auch für diese Sparte einen "Berliner Weg" gibt, der in mitreißender Weise ein historisches Gebäude, kunstgeschichtliche Zusammenhänge der Objekte und modernes Museumsdesign vereint. ... Für den Wappensaal, der seit der Restaurierung in klassizistischem Orange leuchtet, hat Schaal zu den Mitteln der großen Oper gegriffen. Ein von innen erleuchteter Glaskasten imaginiert eine Tafel, auf der das KPM-Service Friedrichs des Großen für das Breslauer Schloss aufgedeckt ist. (mehr in der BZ)
5:53:42 PM
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