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 Sonntag, 14. Mai 2006

Dokumentiert: Brief des Pr[per thou]sidenten der Islamischen Republik Iran, Mahmud Ahmadinedschad, an George W. Bush, Pr[per thou]sident der Vereinigten Staaten von Amerika

In einem ungew[^]hnlichen, weltweit beachteten Schritt hat sich der iranische Pr[per thou]sident Mahmud Ahmadinedschad am Montag mit einem 18 Seiten langen Brief an seinen US-amerikanischen Amtskollegen George W. Bush gewandt. Ziel des Schreibens ist die Einleitung eines umfassenden Dialogs mit den USA, der alle Aspekte der seit der Revolution von 1979 unterbrochenen Beziehungen ber[cedilla]cksichtigen soll. junge Welt dokumentiert den Brief in voller L[per thou]nge in zwei Teilen. Die [<]bersetzung des mittlerweile auf der Internetseite des iranischen Pr[per thou]sidenten in Englisch ver[^]ffentlichten Schreibens besorgte J[cedilla]rgen Heiser.

"Mr. George Bush, Pr[per thou]sident der Vereinigten Staaten von Amerika!

Seit einiger Zeit schon denke ich dar[cedilla]ber nach, wie es m[^]glich ist, da[fl] man die unbestreitbar auf internationaler Ebene vorhandenen Widerspr[cedilla]chlichkeiten rechtfertigen kann, die unabl[per thou]ssig debattiert werden, insbesondere in politischen Foren und unter Universit[per thou]tsstudenten. Viele Fragen bleiben dabei unbeantwortet. Das hat mich dazu gebracht, einige der Widerspr[cedilla]che und Fragen in der Hoffnung zur Diskussion zu stellen, da[fl] damit die M[^]glichkeit er[^]ffnet wird, f[cedilla]r Abhilfe zu sorgen.

Kann jemand Anh[per thou]nger Jesu Christi (Friede sei mit ihm) sein, des gro[fl]en Gesandten Gottes, sich der Achtung der Menschenrechte verpflichtet f[cedilla]hlen, den Liberalismus als Zivilisationsmodell pr[per thou]sentieren, seine Opposition zur Verbreitung von Atomwaffen und Massenvernichtungswaffen verk[cedilla]nden, sich den ºKrieg gegen Terror´ auf seine Fahnen schreiben und schlie[fl]lich an der Errichtung einer vereinten internationalen Gemeinschaft arbeiten - einer Gemeinschaft, welche Christus und die Rechtschaffenen auf Erden eines Tages regieren werden-, aber gleichzeitig L[per thou]nder [cedilla]berfallen, Leben, Ansehen und Besitz von Menschen zerst[^]ren und mit der [per thou]u[fl]erst geringen Wahrscheinlichkeit, da[fl] sich einige wenige Kriminelle in einem Dorf, einer Stadt oder beispielsweise einem Konvoi befinden, das Dorf, die Stadt oder den Konvoi in Brand schie[fl]en?

Oder kann es wirklich sein, da[fl] nur aufgrund der reinen M[^]glichkeit der Existenz von Massenvernichtungswaffen in einem Land dieses jetzt besetzt ist, rund 100000 Menschen ermordet, seine Wasserressourcen, Landwirtschaft und Industrie vernichtet, an die 180000 Mann ausl[per thou]ndischer Truppen stationiert wurden, die Unverletzlichkeit der Privatwohnungen seiner B[cedilla]rger mi[fl]achtet und das Land m[^]glicherweise f[cedilla]nfzig Jahre in seiner Entwicklung zur[cedilla]ckgeworfen wurde? Um welchen Preis? Hunderte Milliarden Dollar aus der Staatskasse eines Landes und zahlreicher anderer wurden daf[cedilla]r verschwendet, und Zehntausende junger M[per thou]nner und Frauen wurden als Besatzungssoldaten auf einen unheilvollen Weg geschickt, ihren Familien und Liebsten entrissen und ihre H[per thou]nde besudelt mit dem Blut anderer Menschen. Sie wurden einem derart gro[fl]en psychischen Druck unterworfen, da[fl] Tag f[cedilla]r Tag einige von ihnen Selbstmord begehen und diejenigen, die heimkehren, unter Depressionen leiden, dahinsiechen und mit allen m[^]glichen Gebrechen zurechtkommen m[cedilla]ssen, w[per thou]hrend andere get[^]tet und ihre Leichen den Familien zur[cedilla]ckgeschickt werden.

Diese gro[fl]e Trag[^]die brach unter dem Vorwand der Existenz von Massenvernichtungswaffen [cedilla]ber beide V[^]lker herein, das des besetzten Landes und das des Landes der Besatzer. Sp[per thou]ter wurde aufgedeckt, da[fl] gar keine Massenvernichtungswaffen existierten.

Nat[cedilla]rlich war Saddam [Hussein, jW] ein m[^]rderischer Diktator, aber der Krieg wurde nicht angezettelt, um ihn zu st[cedilla]rzen. Es war nur das vorgebliche Ziel dieses Krieges, Massenvernichtungswaffen zu finden und zu vernichten. Saddam wurde vielmehr im Zuge der Verfolgung eines anderen Zieles gest[cedilla]rzt. Nichtsdestotrotz sind die Menschen der Region gl[cedilla]cklich dar[cedilla]ber. Ich weise aber darauf hin, da[fl] Saddam w[per thou]hrend der vielen Jahre des aufgezwungenen Krieges gegen Iran durch den Westen unterst[cedilla]tzt wurde.

Herr Pr[per thou]sident,

wie Sie vielleicht wissen, bin ich von Beruf Hochschullehrer. Meine Studenten fragen mich, wie diese Taten in [<]bereinstimung gebracht werden k[^]nnen mit den Werten, die am Anfang dieses Briefes hervorgehoben wurden, und der Verpflichtung gegen[cedilla]ber der Tradition Jesu Christi (Friede sei mit ihm), dem Gesandten des Friedens und der Vergebung.

In Guant·namo Bay befinden sich Gefangene, die nicht verurteilt wurden, die keinen rechtlichen Beistand haben, deren Familien sie nicht sehen k[^]nnen und die ganz offensichtlich in einem fremden Land au[fl]erhalb ihres Heimatlandes gefangengehalten werden. Es gibt weder eine internationale [<]berwachung ihrer Haftbedingungen noch ihres pers[^]nlichen Schicksals. Niemand wei[fl], ob sie Gefangene sind, Kriegsgefangene, Beschuldigte oder Kriminelle.

Europ[per thou]ische Ermittler haben best[per thou]tigt, da[fl] auch in Europa geheime Gef[per thou]ngnisse existieren. Ich vermag die Entf[cedilla]hrung einer Person und ihr Gefangenhalten in einem geheimen Gef[per thou]ngnis nicht mit den Bestimmungen irgendeines Rechtssystems in Verbindung zu bringen. Aus diesem Grunde ist es mir unm[^]glich zu verstehen, wie solche Taten mit den Werten in Einklang stehen, die am Anfang dieses Briefes hervorgehoben wurden, d.h. den Lehren Jesu Christi (Friede sei mit ihm), den Menschenrechten und freiheitlichen Werten.

Junge Leute, Universit[per thou]tsstudenten und einfache B[cedilla]rger haben viele Fragen bez[cedilla]glich des Ph[per thou]nomens Israel. Ich bin mir sicher, da[fl] Ihnen einige davon bekannt sind.

Im Verlauf der Geschichte sind viele L[per thou]nder besetzt worden, aber ich glaube, da[fl] die Errichtung eines neuen Staates mit einem neuen Volk ein nur f[cedilla]r unsere Zeit typisches neues Ph[per thou]nomen ist.

Meine Studenten sagen, da[fl] ein solches Land vor sechzig Jahren noch nicht existiert hat. Sie zeigen mir alte Dokumente und Globen und sagen: Wie sehr Sie sich auch bem[cedilla]hen m[^]gen, Sie werden genauso wenig wie wir in der Lage sein, ein Land namens Israel zu finden.
Ich empfehle ihnen dann, die Geschichte des Ersten und des Zweiten Weltkrieges zu studieren. Einer meiner Studenten sagte mir, da[fl] w[per thou]hrend des Zweiten Weltkrieges, in dem zig Millionen Menschen umgekommen sind, Nachrichten [cedilla]ber den Krieg von den kriegf[cedilla]hrenden Parteien schnell verbreitet wurden. Jede br[cedilla]stete sich mit den eigenen Siegen und den j[cedilla]ngsten Niederlagen des Gegners an der Front. Nach dem Krieg vermeldeten sie, da[fl] sechs Millionen Juden get[^]tet worden sind. Sechs Millionen Menschen, die wenigstens zwei Millionen Familien angeh[^]rt haben m[cedilla]ssen.

Lassen Sie uns auch diese Ereignisse als wahr voraussetzen. Mu[fl]te das aber logischerweise zur Errichtung eines Staates Israel im Nahen Osten f[cedilla]hren oder zur Unterst[cedilla]tzung f[cedilla]r einen solchen Staat? Wie kann dieses Ph[per thou]nomen begr[cedilla]ndet oder erkl[per thou]rt werden?

Herr Pr[per thou]sident,

ich bin mir sicher, da[fl] Sie wissen, wie und zu welchem Preis Israel gegr[cedilla]ndet wurde:

- Viele Tausende wurden in diesem Proze[fl] get[^]tet,

- Millionen der angestammten Bev[^]lkerung wurden zu Fl[cedilla]chtlingen gemacht,

- Hunderttausende Hektar Ackerland und Olivenhaine, viele D[^]rfer und St[per thou]dte wurden zerst[^]rt.

Diese Trag[^]die endete aber nicht mit der Gr[cedilla]ndung; ungl[cedilla]cklicherweise dauert sie nun schon sechzig Jahre an. Dort wurde ein Regime errichtet, das selbst gegen[cedilla]ber Kindern kein Erbarmen kennt, das H[per thou]user zerst[^]rt, in denen sich noch die Bewohner befinden, das es sich leisten kann, die Ermordung pal[per thou]stinensischer Pers[^]nlichkeiten im vorhinein anzuk[cedilla]ndigen, Todeslisten zu ver[^]ffentlichen und Tausende Pal[per thou]stinenser gefangenzuhalten. Solch ein Ph[per thou]nomen ist einzigartig - oder zumindest extrem selten - in der j[cedilla]ngeren Zeitgeschichte.

Eine weitere wichtige Frage, die von den Menschen gestellt wird, ist die, warum dieses Regime [cedilla]berhaupt unterst[cedilla]tzt wird. Stimmt diese Unterst[cedilla]tzung mit den Lehren Jesu Christi (Friede sei mit ihm) oder Mose (Friede sei mit ihm) oder liberalen Werten [cedilla]berein? Oder m[cedilla]ssen wir daran begreifen, da[fl] es gegen die Prinzipien von Demokratie, Menschenrechten und die Lehren der Propheten verst[^][fl]t, wenn man den urspr[cedilla]nglichen Bewohnern jener L[per thou]nder - inner- und au[fl]erhalb Pal[per thou]stinas - erlaubt, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen, seien sie nun Christen, Muslime oder Juden? Wenn es nicht so ist, warum gibt es dann so viel Widerstand gegen das Ergebnis einer Abstimmung?

K[cedilla]rzlich [cedilla]bernahm die neugew[per thou]hlte pal[per thou]stinensische Regierung ihr Amt. Alle unabh[per thou]ngigen Beobachter haben einhellig best[per thou]tigt, da[fl] diese Regierung den Willen der W[per thou]hler repr[per thou]sentiert. Es ist unglaublich, wie die gew[per thou]hlte Regierung unter Druck gesetzt und da[fl] ihr geraten wurde, das israelische Regime anzuerkennen, den Kampf aufzugeben und den Programmen der vorherigen Regierung zu folgen. H[per thou]tte sich die gegenw[per thou]rtige pal[per thou]stinensische Regierung auf der Basis der oben genannten Plattform zur Wahl gestellt, h[per thou]tte das pal[per thou]stinensische Volk dann f[cedilla]r sie gestimmt? Erneut die Frage: Ist eine solche Position, die gegen die pal[per thou]stinensische Regierung eingenommen wurde, mit den bereits erw[per thou]hnten Werten zu vereinbaren? Die Menschen fragen auch: ºWar[not equal]um werden alle Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, in denen Israels Politik verurteilt wird, mit einem Veto abgeschmettert?

Herr Pr[per thou]sident,

wie Ihnen sehr wohl bekannt ist, lebe ich mitten unter den Menschen, bin in st[per thou]ndigem Kontakt mit ihnen, und viele Menschen aus unserer Region schaffen es auch, von sich aus mit mir in Kontakt zu treten. Sie haben kein Vertrauen mehr in diese dubiose Politik. Es gibt Hinweise, da[fl] die Bev[^]lkerung der Region immer w[cedilla]tender auf diese Politik wird. Ich will nicht zu viele Fragen aufwerfen, aber ich mu[fl] mich auch noch auf andere Punkte beziehen.

Warum ist es so, da[fl] jegliche technologische und wissenschaftliche Errungenschaft im Nahen und Mittleren Osten als eine Bedrohung f[cedilla]r das zionistische Regime angesehen oder so dargestellt wird? Sind wissenschaftliche Forschung und Entwicklung nicht eines der Grundrechte der Nationen?

Sie sind mit der Geschichte vertraut. Mal abgesehen vom Mittelalter, zu welchem Zeitpunkt in der Geschichte ist wissenschaftlicher und technischer Fortschritt ein Verbrechen gewesen? Kann die blo[fl]e M[^]glichkeit der Verwendung wissenschaftlicher Errungenschaften f[cedilla]r milit[per thou]rische Zwecke Grund genug sein, Wissenschaft und Technologie insgesamt zu verwerfen? Wenn diese Annahme zutrifft, dann m[cedilla]ssen auch alle wissenschaftlichen Disziplinen, einschlie[fl]lich Physik, Chemie, Mathematik, Medizin, Inge[not equal]nieurwissenschaften usw., verworfen werden.

In Sachen Irak wurden L[cedilla]gen verbreitet. Wohin hat das gef[cedilla]hrt? Ich habe keine Zweifel, da[fl] die [florin]u[fl]erung von L[cedilla]gen in jeder Kultur als verwerflich angesehen wird, und auch Sie sch[per thou]tzen es sicher nicht, angelogen zu werden."

[<]bersetzung aus dem Englischen: J[cedilla]rgen Heiser

Teil II des Briefes dokumentiert jW am Montag

[Junge Welt]


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