WAZ 25.5.2007: Von Andrea N[cedilla]sse ´Kairo. In den B[cedilla]ros von Kairo gibt es nur ein Thema: Werden weibliche
Angestellte bald ihre m[per thou]nnlichen Kollegen an ihrer Brust saugen lassen,
damit das gemeinsame Arbeiten in einem B[cedilla]ro islamischen Vorschriften
entspricht? Laut Anh[per thou]ngern einer extremen Auslegung islamischen Rechts
d[cedilla]rfen nicht verwandte und nicht verheiratete M[per thou]nner und Frauen nicht
allein in einem Raum zusammentreffen. Dieses Dilemma glaubte
der Professor an der ber[cedilla]hmten Al-Azhar-Universit[per thou]t in Kairo, Izzat
Attia, gel[^]st zu haben. Bei Recherchen war er auf einen Propheten
gesto[fl]en. Der r[per thou]t einer Frau, ihren erwachsenen Adoptivsohn zu stillen,
um seine Amme zu werden und das Verbot der Adoption im Islam zu
umgehen. Auch habe Aisha, die Ehefrau Mohammeds, ihren Nichten
empfohlen, jeden Mann zu stillen, mit dem sie allein zusammentr[per thou]fen, um
das angebliche Sharia-Verbot zu umgehen. Daraus schloss der Leiter der
Abteilung f[cedilla]r die [florin]u[fl]erungen des Propheten (Hadithe) an der
Al-Azhar-Universit[per thou]t, dass dies die geeignete Methode sei, die strikte
Geschlechtertrennung, die der Islam angeblich vorgibt, zu umgehen. Nach f[cedilla]nfmaligem Stillen k[^]nnten die Frauen dann vor den m[per thou]nnlichen
Kollegen ihren Kopfschleier abnehmen, weil sie symbolische Verwandte
seien, erkl[per thou]rte er im Interview mit dem Satellitensender "Al-Arabiyya"
seine Fatwa (islamisches Rechtsgutachten). In der arabischen
Welt, die an kuriose Verrenkungen bei der Auslegung des Korans und der
Lebensgeschichte des Propheten gew[^]hnt sind, f[cedilla]hrte das Rechtsgutachten
zum Aufschrei des Entsetzens und zu Witzen. Die unabh[per thou]ngige [per thou]gyptische
Tageszeitung "Al Dustour" warnte ihre Leser: "Wundern Sie sich nicht,
wenn sie beim Betreten eines Regierungsgeb[per thou]udes einen 50-j[per thou]hrigen
Beamten sehen, der an der Brust seiner Kollegin saugt." Eine Karikatur
von Tarek Shahin im Internet zeigt einen glatzk[^]pfigen Mann, der seine
Kollegin begr[cedilla][fl]t. "So Mona, da wir in einem gemeinsamen B[cedilla]ro arbeiten,
sollten wir jeden Verdacht vermeiden. Ich muss symbolisch an deinen
Br[cedilla]sten lutschen."
Die Professorin f[cedilla]r Theologie an der
Al-Azhar-Universit[per thou]t, Malika Jussef, bezeichnete die Debatte als
"krank". Der einflussreiche Scheich Khaled al-Guindy sagte, die Fatwa
habe absolut nichts mit dem Islam zu tun. Das scheint der Verfasser
mittlerweile einzusehen. Izzat Atia zog seine Fatwa nach einigen Tagen
zur[cedilla]ck und entschuldigte sich f[cedilla]r den verursachten Aufruhr. Er habe
eine "schlechte Interpretation eines speziellen Falles aus der Zeit des
Propheten" abgeliefert, schreibt er in einer Erkl[per thou]rung. Die als h[^]chste
Lehrst[per thou]tte des sunnitischen Islams anerkannte Universit[per thou]t hat ein
Disziplinarverfahren gegen den Theologen er[^]ffnet.º
[WAZ]
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4:45:56 PM
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