Bei Kurt Tucholsky verlor die Richterin die Geduld: Das Gedicht [cedilla]ber die ºEisenbahner´ durfte Ulrich Fischer vor dem Arbeitsgericht Frankfurt nicht mehr vortragen.
Unn[^]tig.
Aber ohne jedes Recht.
Die Frau, die Kinder wollen Schuhe.
Wi[fl]t ihr, wie solcher Dienst den K[^]rper schw[per thou]cht?
Tag-, Nachtschicht und das bi[fl]chen Ruhe.
Ja, standet ihr schon mal am F[cedilla]hrerstand?
Der Kessel gl[cedilla]ht - es ziehn die Winde.
Hei[fl]-kalt, kalt-hei[fl] wird seine F[cedilla]hrerhand . . .
Wo ist sein Sinn! Bei seinem Kinde?
Wo ist sein Sinn? Die Augen sp[per thou]hn: ºFahrt frei!´
Er darf nicht einen Griff vers[per thou]umen.
Er sieht das Vorsignal und Weiche III -
Ihr k[^]nnt auf weichen Polstern tr[per thou]umen,

Wollt ihr nicht sichere Fahrt durch euer Land?
Wie soll der Dienst tun mit den Sorgen?
Zweihundert Leben in der einen Hand -
und dieser Hand will keiner, keiner borgen?
Er hats nicht leicht der Mann vom Fl[cedilla]gelrad.
Stets droht der Tod. Er soll nicht ein Mal fehlen.
Ihr tuts f[cedilla]r euch. Macht seine Kinder satt!
Wer f[cedilla]nf Milliarden f[cedilla]r die Reichswehr hat:
der darf uns nichts von Sparsamkeit erz[per thou]hlen!
[Theobald Tiger. Die Weltb[cedilla]hne, 09.02.1922, Nr. 6, S. 149, Photo: Gabi]
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