|
Sonntag, 9. Februar 2003 |
Nach Schließung des Otto-Nagel-Hauses würdigt das Käthe-Kollwitz-Museum die Freundschaft zwischen Otto Nagel und Käthe Kollwitz mit einer Ausstellung. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Berliner Bildern des Künstlers, der damit zwischen 1920 und 1960 zu einem Chronisten der Stadt wurde.
Berlin war niemals eine Stadt architektonischer Schönheit ...
Zu Anfang unseres Jahrhunderts zerstörte die moderne Großstadt ... die Geschlossenheit der Altstadt mehr und mehr, drang immer weiter in ihre Bezirke ein und spaltete sie zu Inseln auf. Die größte dieser Inseln fand man noch in den dreißiger Jahren im ehemaligen alten Kölln; sie wurde durch den sogenannten Fischerkietz gebildet ... Von hier aus bestand noch eine gewisse Verbindung zu einer anderen Insel, die von der Breiten Straße und Brüderstraße zur Sperlingsgasse und wieder zur Friedrichsgracht mit der Jungfernbrücke reichte ...
Ich bin gern durch die alten Gassen gewandert, über das Krüppelpflaster der altertümlichen Höfe geschritten und die abgewetzten Stiegen der Häuser emporgeklettert ... Diese Dinge zu malen hat mich gereizt...
Mein Schaffen wurde ein Wettrennen mit der Vernichtung.
(Zitat Otto Nagel aus: Berliner Bilder Henschelverlag 1970)
5:20:47 PM
|
|
© Copyright 2003 Türschmann.
|
|
|