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Samstag, 15. Oktober 2005 |
Gesichter bigger than life kannte man bis in die 60er Jahre nur von der Filmleinwand. Katharina Sieverding hat das überlebensgroße Gesicht in die bildende Kunst überführt. Ihre fotografischen Großabzüge kennen allerdings kaum eine andere Schauspielerin als sie selbst und keine andere Einstellung als die eng gerahmte Großaufnahme des eigenen Gesichts, das Close Up. Sinnfälligerweise hat die umfassende Retrospektive der in Berlin lehrenden Künstlerin mit Fotoarbeiten, Projektionen und Archivfotos eben diesen Titel.
(R. Berg in Zitty 22/2005) Close Up - Katharina Sieverding in den KunstwerkenIn den Berliner Kunstwerken ist bis Ende November die umfangreiche Ausstellung Close Up zu sehen. Sie wurde für das P.S.1 - ein Außenstelle des MoMA - konzipiert, wo Klaus Biesenbach, der frühere Leiter der Kunstwerke, nunmehr als Kurator wirkt; es war die erste Einzelschau Sieverdings in New York, nach dem Gastspiel in Berlin soll sie weiterreisen nach Krakau und Budapest. Beginnend beim Frühwerk der Sechziger und endend bei den in giftigen Farben zersplitternden Visual Studies der letzten Jahre, widmet sie sich vorrangig dem kinematografischen Aspekt im Ouvre der einstigen Beuys-Schülerin - auch Filme von China-Reisen oder aus einer langen Nacht in einer Berliner Transvestiten-Wohnung (Life - Death; 1969) werden gezeigt. Katharina Sieverding setze, so schreibt dazu Biesenbach im sehr opulenten Begleitkatalog, ihr Gesicht als Spiegel der Zeit der Kamera entgegen, und erst der Siegeszug des Kinos habe es derart monumental groß werden lassen.
(C. Böker in Berliner Zeitung)
7:13:57 PM
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