ºUmgefallen

Berlins GEW-Chef Ulrich Th[^]ne beugt sich ºdem Druck des Faktischen´

Ulrich Th[^]ne, der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, ist ein durchaus sympathischer Mensch, und das nicht nur, weil er stets bereit ist, auch der jungen Welt Rede und Antwort zu stehen. Dann wird der Mann mit der sanften Stimme und den gew[per thou]hlten Worten manchmal sogar so richtig k[per thou]mpferisch. Beispielsweise im Fr[cedilla]hjahr 2003, als der SPD/PDS-Senat den 5000 angestellten Lehrern der Hauptstadt per Dekret eine Erh[^]hung der Pflichtstundenzahl um zwei pro Woche diktierte. ºWir wollen ein Zeichen daf[cedilla]r setzen, da[fl] die gegenw[per thou]rtig betriebene Politik in Berlin so nicht fortgesetzt werden darf. Wir sind zu dem Schlu[fl] gekommen, da[fl] sich der Senat auf dem Verhandlungsweg allein nicht von der R[cedilla]cknahme der verordneten Pflichtstundenerh[^]hung f[cedilla]r Lehrkr[per thou]fte und zur Aufnahme von Tarifverhandlungen [cedilla]ber die Arbeitszeit bewegen l[per thou][fl]t. Wir m[cedilla]ssen uns gegenseitig wachr[cedilla]tteln und st[per thou]rken, um eine Wende in der Politik durchzusetzen, und hierf[cedilla]r sind solche Aktionen unerl[per thou][fl]lich´, sagte er im jW-Interview anl[per thou][fl]lich eines zweist[cedilla]ndigen Warnstreiks, zu dem die GEW f[cedilla]r den 27.6.2003 ausgerufen hatte.

Doch seitdem ist viel Wasser die Spree heruntergeflossen, aber ansonsten nichts passiert. Am Dienstag gab Th[^]ne bekannt, da[fl] die GEW nunmehr auf die Forderung nach R[cedilla]cknahme der Arbeitszeitverl[per thou]ngerung verzichten und ohne Vorbedingungen mit dem Senat [cedilla]ber einen neuen Tarifvertrag verhandeln will. Man sehe sich zwar ºnach wie vor total im Recht´, beuge sich aber ºdem Druck des Faktischen´, begr[cedilla]ndete Th[^]ne den Schwenk.

Bei soviel Demut wurde auch dem ºOstberliner Arbeiterf[cedilla]hrer´ (Eulenspiegel) und PDS-Fraktionschef Stefan Liebich ganz warm ums Herz. Er sehe gute Chancen f[cedilla]r eine Einigung, aber: ºDraufgesattelt wird nicht.´

Ohnehin scheint die Eiszeit zwischen der GEW und dem Senat inzwischen beendet zu sein. So war die Lehrergewerkschaft bereits vor dem endg[cedilla]ltigen Scheitern des Volksbegehrens zur Abwahl des Senats aus dessen Tr[per thou]gerkreis ausgeschieden. Alte Freundschaften sind eben doch wichtiger als der Kampf gegen Sozialabbau.

(balc)´

[Junge Welt]

Soll das in die gro[fl]e T[cedilla]te, auf der "Gefallene Gerwerkschaftsf[cedilla]hrer" steht? Oder ist es die Vorbereitung der Kandidatur f[cedilla]r den Posten des Bundesvorsitzenden der GEW. Th[^]ne ist inzwischen wohl einziger Kandidat. Oder ist es St[^]rfeuer gegen diese Kandidatur?

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