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Donnerstag, 12. August 2004 |
Käthe Kollwitz
Gustav Seitz, 1955/58
1956 erhielt der Bildhauer Gustav Seitz (1906-1969) vom Magistrat den Auftrag zu einem Kollwitz-Denkmal, 1960/61 stellte man seine in Bronze gearbeitete Käthe-Kollwitz-Plastik in der Mitte des Platzes auf. Er selbst sagte über die Arbeit im Juni 1958:
An meiner Kollwitz geht es weiter. Ich habe gerade den Ausdruck des Kopfes ganz verändert. Noch mehr vereinfacht. Ein Freund sagte mir, ich hätte die Frau in meinem Sinne gestaltet. Es ist die Kollwitz, es ist aber auch die Jacobine, Mutter Zauleck und ich darin zu erkennen. Das ist bestimmt so. Eigentlich ein schönes Urteil.
Die Arbeit des Bildhauers lehnte sich an ein Selbstporträt der Künstlerin aus dem Jahre 1938 an. Seitz hatte Käthe Kollwitz während seiner Studienzeit an der Kunsthochschule Berlin-Charlottenburg in den Jahren 1925 bis 1932 noch selbst erlebt. Er gestaltete eine große Figur in sitzender, leicht nach vorn gebeugter Haltung. Der rechte Arm hält den Stift in der Hand, mit der Linken faßt sie die neben sich stehende Zeichenmappe. Aus monumentalem Unterkörper erwächst ein fast zerbrechlich anmutender Oberkörper, auf dem das markante, gespannt wirkende Haupt den Blick des Betrachters auf sich zieht. Die Arbeit wurde eines der Hauptwerke von Gustav Seitz - eine Skulptur, die inzwischen zu den großen Denkmalleistungen der deutschen Bildhauerkunst der zweiten Jahrhunderthälfte zählt. Den Guß besorgte die Bildgießerei Seiler. Seiler berichtet, daß der Bildhauer noch bis zuletzt in der Form weitergearbeitet hatte, um seine Vorstellungen zu verwirklichen.
(Rund um den Kollwitzplatz)
7:11:49 PM
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