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Sonntag, 15. August 2004 |
That's what fascinates me - to make something I can never be sure of, and no one else could either; I will never know, and no one else will ever know ... That's the way art is. (Willem de Kooning)
Mit meinen Übermalungen versuche ich den Bildern das zurückzugeben, was sie verloren haben – ihr Geheimnis. (Arnulf Rainer)
Arnulf Rainer - Passionen Retrospektive zum 75. Geburtstag im Haus am Waldsee
Manchem mag der Fall pikant sein: Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster wird am 25. Juni 2004 dem Übermalungskünstler Arnulf Rainer – berühmt wurden gerade auch seine Kreuzes- und Kreuzigungsübermalungen – die Ehrendoktorwürde verleihen. Dass diese Ehrung in das Jahr des 75. Geburtstages (am 8. Dezember) von Arnulf Rainer fällt, ist ein durchaus vorhersehbarer Zufall – immerhin gehört er zu den bedeutendsten lebenden Künstlern im deutschsprachigen Raum (neben Georg Baselitz und Sigmar Polke – die allesamt mit dem renommierten Rhenus-Kunstpreis ausgezeichnet wurden, Rainer erst im vergangenen November). Dass die Ehrung von einer katholischen Einrichtung vorgenommen wird, wirft auch ein ruhmvolles Licht auf die zuständige Fakultät: könnte doch dem einen oder anderen konservativen Geist die exaltierte, exzentrische Malerei Arnulf Rainers zu weit gehen. (Andererseits zeigt etwa die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e.V. in München seit Jahren, wie nah sich moderne Kunst und Kirche sind; ähnliche Bestrebungen gab es auch schon in den späten 40-er Jahren: ausgerechnet in Wien betrieb der Monsignore Otto Maurer die Galerie Nächst St. Stephan, die auch Arnulf Rainer förderte.) Ausgezeichnet wird ein Lebenswerk, »das mit der höchsten Intensität künstlerischer Reflexion christliche Bildentwürfe und eigenständige Malerei in einen – oft konfliktreichen – Widerstreit führt«. Nun fügt es sich gut ein, dass der Künstler in diesem Jahr mit mehreren Ausstellungen bedacht wird, unter anderem mit einer Retrospektive in Aschaffenburg, die im Anschluss an die Schau in der Kunsthalle Jesuitenkirche noch in Mühlheim an der Ruhr und in Berlin zu sehen sein wird. (Günter Baumann im Portal Kunstgeschichte, mehr hier)
6:45:22 PM
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