Mehr als 7500 eingetragene Denkmäler gibt es in Berlin. Die Berliner Zeitung stellt heute unter dem Titel
Helden mit Patina
einige unbekannte und versteckte Denkmäler vor, darunter das Denkmal für die gefallenen Luftschiffer von Viktor K. Seifert in der Lilienthalstraße 5, vor der St. Johannes Basilika, in Neukölln.
Am 1. Juli 1900 wagte Graf Zeppelin den ersten Flug mit dem nach ihm benannten Fluggerät über den Bodensee. Eine kurze, aber ruhmreiche Epoche der Luftschifffahrt begann. Ihre Protagonisten umwehte eine Aura von Abenteuer und Individualismus, die auch die am Boden Zurückgebliebenen beflügelte. Doch schon mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 sollte die junge Technik ihre Unschuld verlieren. Kaiser Wilhelm II. befahl seiner Zeppelinstaffel den Abwurf von Bomben auf Paris und London. Aber die trägen und schwer zu lenkenden Zeppeline waren ein leichtes Ziel. Nur 16 von 67 Luftschiffen der kaiserlichen Flotte überstanden den Krieg. 1931, am 50. Jahrestag der Kabinettsorder, die zur Gründung der Zeppelinstaffel führte, wurde den gefallenen Luftschiffern ein heroisierendes Denkmal gesetzt. Noch heute steht das Denkmal an seinem alten Platz vor der St. Johannes Basilika. Bäume überschatten mittlerweile den Hurra-Patriotismus der Kaiserzeit, an den das Denkmal erinnert (Jan Ahrenberg).
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