In letzter Minute hat es gestern doch noch geklappt:
XII. ROHKUNSTBAU
Seit 4 Jahren besuche ich diesen schönen Ort (2002, 2003, 2004). Jedes Jahr werden die Ausstellungen aufregender. Diesmal ist sogar Louise Bourgeois dabei! Letzte Woche sah ich Arbeiten von ihr bei der Biennale in Venedig und jetzt hier im Rohkunstbau, im kleinen Groß Leuthen.
Das gilt auch für Laura Ford:
Die auf den ersten Blick niedlichen Skulpturen-Ensembles von Laura Ford erinnern an die allgegenwärtige Infantilisierung einer Welt, in der die verschiedensten Dinge in Form des Kindchenschema oder mit der Aura der Jugend kommuniziert werden. Die britische Künstlerin, die in diesem Jahr auch auf der Venedig Biennale vertreten ist, forciert durch die beredte Lebendigkeit ihrer scheinbar kindlich ausgelassenen Figuren Assoziationen an Märchenwelten und erweckt damit die Epoche des Waisenhauses, das früher im Schloss beheimatet war, zu neuem Leben. Tatsächlich aber sind ihre installativen Kinderwelten an die Unmittelbarkeit des Bösen gekoppelt, verbergen sich darin alptraumhafte Szenarios, etwa das einer politischen oder terroristischen Bedrohung. Das Vorbild ihrer Arbeit für Rohkunstbau entstammt einem Zeitungsbild palästinensischer Flüchtlinge. Fords Zwerge sind in diesem Sinne hybride Wesen. Sie warnen und bedrohen, locken und verstören den Betrachter.
(Text aus Katalog)
11:35:43 AM
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