In einer großen Voliere direkt an der Almstadtstraße krakeelen einige Wellensittiche. Der Käfig ist rot, die Vögel leuchten blau und grün, was nicht bloß hübsche Kontraste ergibt. Die Farben machen jene Installation erst sichtbar: Schließlich hat Lucas Lenglet den Käfig auf eine eher unauffällige Grünfläche unter Bäumen gestellt, die zuvor nur für die Hunde aus der Nachbarschaft interessant war. Eine Intervention, wie sie typisch für Lenglet ist. Denn die Voliere des 1972 geborenen Künstlers schafft einerseits eine winzige parkähnliche Situation, die gestressten Städtern zur Erholung und Kommunikation dienen soll. Andererseits wandern dafür Vögel hinter Gitter, die sonst bis zu 100 Kilometer täglich fliegen. Lebensqualität contra Freiheit: Solche Reflexionen interessieren Lenglet, der zusammen mit Simon Dybbroe Moller, Dennis Loesch und Michael S. Riedel für das jüngste Projekt des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur am Rosa-Luxemburg-Platz eingeladen wurde.
(Text aus zitty 11/2007 von Christiane Meixner)
10:58:45 AM
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