Das World Wide Web hie[fl] irgendwann einmal so, weil man Webseiten weltweit abrufen konnte. Das Ende dieser Erfindung hat vor einigen Wochen begonnen, und ausgerechnet eines der Unternehmen, die das Internet zu einem so n[cedilla]tzlichen Tool gemacht haben, hat das Ende eingel[per thou]utet: Google. Bemerkt hat es so richtig niemand, nur in ein paar Forendiskussionen hat man sich ge[per thou]rgert, dass sich eine Kleinigkeit ge[per thou]ndert hat, hinter der sich Bedeutendes verbirgt. [<]berzeugen kann sich jeder selbst: Man gebe einfach www.google.com in seinen Browser ein. Es erscheint zwar tats[per thou]chlich Google in englischer Sprache. Aber es ist nicht die Google-Seite, die Amerikaner, Italiener oder Indonesier zu sehen bekommen. Rechts unten steht "Go to Google Deutschland". Es ist also eine deutscher Version vom englischen Google. Ruft ein Italiener Google.com auf, d[cedilla]rfte dort stehen "Got to Google Italia". Und so weiter.
Nun kennt man Internationalisierung von Websites schon l[per thou]nger, bei CNN genauso wie bei BBC und etlichen mehr. Aber alle diese Techniken sind meines Wissens nur mit Cookies, oder mit Sprachpr[per thou]ferenzen in den Browsern erzeugt worden. Das ist jetzt, genauer seit etwa Ende Mai, anders. Google analysiert die IP-Adressen der Besucher und ordnet sie L[per thou]ndern zu. Damit gibt es f[cedilla]r einen Gro[fl]teil der Deutschen keine M[^]glichkeit mehr, die echte amerikanische Google-Seite aufzurufen, au[fl]er [cedilla]ber Proxy-Dienste. Kein Italiener, kein Engl[per thou]nder, kein Indonesier, kein Chilene, keine Papa Neuguineer kann mehr Google.com aufrufen, wie es ein Amerikaner kann.
Der gro[fl]e Aufruhr [cedilla]ber diese G[per thou]ngelung des Users ist nat[cedilla]rlich ausgeblieben, weil Amerikaner damit kein Problem haben, sie merken es noch nicht einmal. Aber der Rest der Welt sollte dar[cedilla]ber die Stirn runzeln. Wenn ich was Lokales will, dann gehe ich in die M[cedilla]nchner Fu[fl]g[per thou]ngerzone, verdammt noch mal! Und jetzt bekomme ich von diesem explodierten Krakenkonzern neben diesem netten Angebot, Google Deutschland zu verwenden, nat[cedilla]rlich ebenfalls ungefragt deutsche Werbung mitgeliefert. Aber das ist nicht alles. Nun ist es nat[cedilla]rlich ein Kinderspiel, nationale Zensur auszu[cedilla]ben. Rechtsradikale Seiten genauso wie Anleitungen zum Sabotieren von Bahnschienen konnte man schon bisher bei Google.de nicht finden, jetzt kann man es auch nicht mehr bei Google.com finden, ganz einfach weil man Google.com als Deutscher [cedilla]berhaupt nicht mehr aufrufen kann. Google hat bereits vor Monaten eingestanden, dass nicht mehr nur die technologische Herausforderung im Mittelpunkt steht, sondern durchaus die international-rechtliche Komponente zum Problem der aufstrebsamen Firma wurde. Und dieses Problem haben sie jetzt gel[^]st: Willkommen im neuen deutschen Web. Das Web mit einer chinesischen Mauer. Ausreise erlaubt, aber nur f[cedilla]r die, die bereits eine Adresse im Ausland kennen.
F[cedilla]r diesen Schritt lieber Sergey und lieber Larry, hasse ich euch. Ihr habt das WWW kaputtgemacht.
Alternative, gute Suchmaschine: Alltheweb.
[Mosaikum 1.0]
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9:42:03 PM
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