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Samstag, 5. August 2006 |
Skulpturen in der Straße ... ist eine frühe Arbeit Raimund Kummers, die für sein späteres Werk determinierend blieb. Sie umfasst etwa 600 Dias, die der damals 25-jährige Künstler, der zuvor Malerei studiert hatte, im Laufe eines Jahres (1978-1979) vor allem in Berlin gemacht hat. Mit einer gerade erworbenen Minox-Kamera durchstreifte er die Berliner Straßen und »schnitt« aus der Realität bereits vorhandene Bilder heraus. Im Akt des gestaltenden Sehens liegt die künstlerische Leistung. So »demonstriert Kummer«, schreibt Uwe M. Schneede, »dass das Reale allemal, auch ohne Handgriff und Übertragungsgeste« - in der Tradition Marcel Duchamps - selbst Werk genannt werden kann. Kummer wählte ganz bestimmte Situationen aus und begrenzte die Bildausschnitte so, dass die Gegenstände in der Straße, die Schläuche, Absperrungen, Schubkarren zu Skulpturen werden. Dabei appelliert er auch an unsere Erfahrung mit der Kunstgeschichte, die die von ihm präsentierten Objekte mit Claes Oldenburg oder Carl Andre in Verbindung setzt.
(Angela Schneider im Katalog der Ausstellung Berlin-Tokyo) Einige der Dias Kummers kann man sich in der aktuellen Ausstellung Berlin-Tokyo Die Kunst zweier Städte ansehen.
7:46:11 PM
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