Die steinernen Überreste der Siegesallee in Berlin (8)
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Hermann von Salza und Eike von Repkow (Begleitfigur zum Denkmal Albrecht II. Markgraf von Brandenburg) Bildhauer Johannes Boese |
Ein in der Fachpresse als »Böse Wege« bezeichneter Skandal (1904), den Boese durch äußerst unkollegiales Verhalten zwei jungen Künstlern gegenüber verursacht hatte, verdeutlicht die Sinnentleerung der Denkmalsidee um 1900. Wie viele der staatstragenden Künstler war Boese zum Produzenten billiger Massendenkmäler geworden und setzte sich mit niedrigen Honorarforderungen und allerhöchster Protektion nicht mit überzeugender künstlerischer Leistung durch. Als Vertreter einer gemäßigt naturalistischen Richtung bediente er sich einer Formensprache, die über das Konventionelle nicht hinausging. Seine künstlerische Wertschätzung in Kollegenkreisen soll nicht sehr hoch gewesen sein, wie ein zeitgenössischer Kritiker gegen Ende des 19. Jahrhunderts feststellte. (aus: Ethik und Pathos Die Berliner Bildhauerschule 1786 - 1914, Katalog 1990)
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