letzte Änderung: 01.10.06; 19:05:07.
Kunstspaziergänge
Spaziergänge in Berlin und Umgebung
        

Montag, 11. September 2006

Ein Ausflug ins Oderbruch (3)

Im Schlosspark von Neuhardenberg hält eine Dame Ausschau nach Schinkelschen Werken ...

Ehrung für Schinkel

Ehrung für Schinkel von Berndt Wilde, 1995 aufgestellt
Berndt Wilde stammt aus Dessau, wo er 1964 nach dem Abitur eine Maurerlehre begann und von 1965 bis 1970 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden sich dem Studium der Plastik bei den Professoren Steeger, Jäger und Arnold widmete. Er war ebenfalls von 1980 bis 1983 mit einem Stipendium als Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR bei Werner Stötzer (Aha! Es sind Stötzer und Schinkel, denen wir auf unserem Ausflug immer wieder begegnen werden, bei Schinkel zumindest seinen Werken) und hat seit 1994 eine Professur an der Kunsthochschule Berlin Weißensee.

...und findet die Schinkel-Kirche.

Schinkel-Kirche Neuhardenberg Kirche vom östlichen Dorfanger

Die Kirche wurde in ihrer heutigen Form im wesentlichen von Karl Friedrich Schinkel entworfen, der sich schon bald nach dem Brand von 1801 als junger Architekt mit Planungen für das schwer beschädigte barocke Vorgängergebäude befaßt hat. Die Bauarbeiten begannen daher noch unter Prittwitzscher Verwaltung, wurden jedoch nach 1814 auf Betreiben des Fürsten von Hardenberg weitergeführt. Schinkel ließ eine Flachdecke einziehen, entwarf einen Turm mit flachem Kegeldach und gliederte und gestaltete den Innenraum neu. Am 31. Oktober 1817, dem 300. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag zu Wittenberg, wurde die Kirche feierlich eingeweiht.
Stiftung Schloss Neuhardenberg
Schinkel-Kirche Neuhardenberg

Im Park des Schlosses Neuhardenberg befindet sich ein Denkmal für Friedrich den Großen.

Friedrich dem Großen

1763 wurde Quilitz Besitztum des Kavallerieoffiziers Joachim Bernhard von Prittwitz, als Dankgeschenk Friedrichs des Großen, dem Prittwitz 1759 in der Schlacht von Kunersdorf das Leben gerettet hatte. Prittwitz, durch seine in Schlesien begüterte Frau verhältnismäßig bemittelt, ließ sich in Quilitz ein ansehnliches eingeschossiges Landschlösschen mit hohem Mansardendach errichten – es wäre noch größer ausgefallen, hätte nicht einmal der König sein Befremden über einen so aufwendigen Landsitz geäußert.
An diese Prittwitz-Zeit aber erinnert ein Kunstwerk, nämlich das Denkmal Friedrichs des Großen. Als erstes Friedrich-Denkmal überhaupt hat es ohnehin eine besondere Bedeutung! (Quelle)
Das Denkmal wurde 1792 von Johann Meil entworfen und von Giuseppe Martini (Italienische Baumeister, Bildhauer und Kunstmaler in Deutschland) ausgeführt. Es zeigt Joachim Bernhard von Prittwitz und Gaffron und dessen Gattin, die als Mars und Minerva kostümiert an der Urne Friedrichs II. trauern. (Quelle)
Schloss Neuhardenberg - Ein märkisches Kleinod im Brennglas der Geschichte

Übrigens, wer ins Oderland fährt, sollte als Reiselektüre Fontanes Wanderungen dabei haben.

Park Schloss Neuhardenberg

Der Krieg war zu Ende und Prittwitz Herr auf Quilitz. Es war ein schönes Gut, aber unwohnlich geworden, wie die meisten Güter, die lang in Pächterhänden sind, und da der nunmehrige Oberstlieutenant von P., der kurz zuvor (1762) eine Freiin Seher-Thoß geheiratet hatte, standesgemäß zu leben gedachte, so mußt er vor allem darauf aussein, ein Haus aufzuführen, das den Ansprüchen seiner übrigens auch in Schlesien begüterten Gemahlin entsprach. Der Bau ward unverzüglich begonnen und war schon bis zu den ersten Steinen des ersten Stocks gediehn, als König Friedrich des Weges kam, sei es auf einer seiner Revuereisen in die östlichen Provinzen oder eigens zu dem Zwecke, das Oderbruch und die Melioration desselben zu inspizieren. »Prittwitz, Er baut ja ein Schloß; Er will ja hoch hinaus«, waren die nicht allzu gnädigen Worte, mit denen der König sich an den zur Seite stehenden Oberstlieutenant wandte, der nunmehr seinerseits nichts Eiligeres zu tun hatte, als dem Wunsch und Winke des Königs nachzukommen und unter Fortlassung einer Beletage sofort das Dach auf das Erdgeschoß setzen zu lassen. Erst in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts wurde durch Schinkel ein Umbau des Schlosses vorgenommen. (Quelle)


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