Als 1978 Arbeiter der Elektrizitätsgesellschaft in Mexiko-Stadt neue Kabel verlegen wollten, trauten sie erst ihren Augen nicht: Unter dem Pflaster bei der Kathedrale lugten Tonscherben und ziselierte Steine aus dem Geröll. Wenig später schaufelten die Männer eine gigantische Steinskulptur aus dem Boden. Es war, wie sich dann herausstellte, ein Abbild von Coyolxauhqui, eine der zentralen Gottheiten der Hochkultur der Azteken. Das Relief und andere Funde aus dem so genannten heiligen Bezirk der Azteken sind im Martin-Gropius-Bau zu sehen. Die Entdeckung des Templo Mayor im kolonialen Zentrum von Mexiko-Stadt setzte das bis heute größte archäologische Projekt in der mexikanischen Kapitale in Gang. Von 1978 bis 1982 legten die Wissenschaftler sensationelle Funde aus dem geheiligten Tempelbezirk der Azteken frei - Zeugnisse jener versunkenen Zivilisation, die mit der Zerstörung der Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán durch den spanischen Eroberer Hernán Cortés 1521 für immer unterging. Zur Vor- oder Nachbereitung der Ausstellung gibt es jede Menge Azteken-Links (z.B. 1, 2, 3, 4) oder man greift besser, falls der Geldbeutel es zulässt, auf klassische Medien zurück; der gewichtige Katalog enthält ausgezeichnete Abbildungen.
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