letzte Änderung: 01.09.03; 19:49:47.
Kunstspaziergänge
Spaziergänge in Berlin und Umgebung
        

Mittwoch, 6. August 2003

 Theater des Westens, Spiegelung im neuen Kranzler EckFiktion Berlin
Fotografie - Video

Die Ausstellung Fiktion Berlin reflektiert die Schnittstellen an der Grenze zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Sie nimmt die äußeren Bilder der Stadt mit den Brüchen, Veränderungen und Widersprüchen wahr und stellt die Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen dem Erscheinungsbild und der Realität der Stadt in den Mittelpunkt. Die Ausstellung präsentiert sechs künstlerische Positionen aus drei in Berlin voneinander fast unabhängig bestehenden Szenen: Aus der Kunstszene, aus dem Kreis der in Berlin lebenden Fotografen und schließlich aus der für Berlin charakteristischen Club- und Technoszene.
Die großformatigen Farbfotografien von Martin Zeller (geb. 1961) sind nächtliche Visionen der Stadt: Glas, Glanz und Licht bestimmen die atmosphärischen Nachtaufnahmen der neuen Berliner Architektur.
Das Video Die Welt des Tropisten bewegt sich zwischen Dokumentation und Fiktion, zwischen Traum und Alptraum. Maix Mayer (geb. 1960) beobachtet einzelne Entstehungsstufen konkreter Neubauten. Durch die fertige von Transparenz, Glas und Leichtigkeit bestimmte Architektur bewegen sich dann junge elegant angezogene Menschen im Rhythmus angenehmer Musik.
Kai-Olaf Hesse (geb. 1966) zeigt in seinen Farbaufnahmen Bauplätze und urbane Zusammenhänge, deren Gestalt manchmal als bloße Vision, manchmal als reine Projektion, manchmal als Realität mit versteckten Bedeutungen erscheint. Hesse nimmt hier Übergänge, Diskrepanzen und wechselnde Identitäten der Stadt wahr.
In den Fotografien von Christian von Steffelin (geb. 1963) wird die Gewalt deutlich, mit der die alte städtische Substanz abgerissen wurde, um den neuen architektonischen Visionen Raum zu geben. Es sind Aufnahmen, in denen die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Stadtbilder nebeneinander Bestand haben.
In den Fotografien von Dirk Plamböck (geb. 1960) steht die Berliner Technoszene im Mittelpunkt. Umhüllt vom Nebel roter, blauer und violetter Lichter bewegen sich hier Menschen im Rhythmus der Techno-Musik bis zur Auflösung eigener Grenzen im Zustand des Rauschs und der Trance.
Till Vanish (geb. 1967) und Eve Hurford (geb. 1971) kommen aus der Berliner Clubszene. In ihrer Videoarbeit wechseln in rascher Abfolge Bilder verschiedener Realitäten der Stadt: Schriftzeichen, Reklame, Verkehrsschilder, Architektur, Straßen, Menschen, Situationen sowie Collagen aus Stimmen, Szenemusik, Straßenlärm und Baugeräuschen folgen im schnellen Rhythmus visueller Wahrnehmung. Aus einem so verdichteten Gefüge der Stadt entsteht eine neue fiktive Gestalt der Berliner Metropole.
(Text aus der Ausstellungsankündigung des
Kunst- und Medienzentrums Adlershof)


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