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Sonntag, 10. August 2003 |
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Jeden letzten Mittwoch im Monat berichtet Arno Widmann im Feuilleton der Berliner Zeitung in der Rubrik Unterwegs darüber, was er als Streuner in Ausstellungen, Bars, Schwimmbädern, Theatern und Konzerten, in neuen und alten Büchern, in Luftschlössern, auf Sportplätzen und Straßen erlebt hat. Im Juli hat er die Ausstellung von Claudio Lange im Museum für Islamische Kunst entdeckt (BZ). |
Islam in Kathedralen - Bilder des Antichristen in der romanischen Skulptur
Wer mit offenen Augen an romanischen Kathedralen in Spanien oder in Südfrankreich vorbeischlendert, kann erstaunlich Unchristliches an den Fassaden entdecken: kopulierende Paare, onanierende Männer, schmerzverzerrte Fratzen, Frauen, die unnatürlich verrenkt und mit breit gespreizten Schenkeln ihre Geschlechtsteile zur Schau stellen. Bis in die Gegenwart haben diese Skulpturen die Kunstgeschichtler vor Rätsel gestellt oder wurden ausschließlich aus der innerchristlichen Theologie und ihrer Zeit heraus erklärt: Es gehe bei ihnen um Karnevaleskes, um Sünden oder um Dämonenabwehr (taz). In der Ausstellung erinnerte ich mich an den Besuch des irischen Nationalmuseums im diesjährigen Urlaub. Dort bewachen zwei wunderliche weibliche Steinfiguren den Ausgang der Schatzkammer. Allein in Irland wurden mehr als 150 dieser Sheela-na-gigs gezählt; an Kirchen, Burgen, Rundtürmen, Toren und Stadthäusern.
5:55:38 PM
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