Sonntag, 4. Dezember 2005

Matthew Greene. Peres Projects, Schlesische Str. 26 Javier Peres ist der energetische Chef von Peres Projects. Erst vor zwei Jahren hatte er in Los Angeles seine Stammgalerie gestartet, in einem alten Ladengeschäft in der Chung King Road in Chinatown, dem Ort an der amerikanischen Westküste, wo man als Künstler oder Galerist heute sein muss. Peres, in Kuba geboren und in Spanien und Belgien aufgewachsen, beschreibt sich als jemanden, dem eine einzige Stadt - und sei sie so unergründlich wie L.A. - nicht genügt. Berlin und speziell das subkultureile Kreuzberg besucht er seit Jahren. Daher scheute er auch den räumlichen Abstand zur Mitte-Szene nicht, als es darum ging, einen Standort für seine Berliner Galerie zu finden. Ich wollte vor allem einen Straßennamen, den ich aussprechen kann, sagt Peres, der kein Deutsch spricht, und lacht, aber jetzt ist es die Schlesische Straße geworden, rein sprachlich ein wahrer Albtraum. In einem Gewerbehof zwischen Spree und Landwehrkanal hat Peres eine lang gestreckte Remise gemietet, der er zur Eröffnung während des Art Forums erst einmal zu Leibe rückte. Für die Ausstellung von Terence Koh ließ er ein Loch ins Dach bohren. Darunter platzierte der Performance-Künstler einen Grabstein aus Zucker. Den sollte der Regen im Lauf der Ausstellung eigentlich zersetzen, doch der trockene Herbst machte Koh einen Strich durch die Rechnung. Derzeit zeigt Peres Großformate des US-Malers Matthew Greene, die bereits alle an Museen in den USA verkauft sind. Greene ist einer dieser Maler mit Warteliste. (Text von J. Wendland in zitty 25/2005, S. 84) 5:05:55 PM    comment []