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Sonntag, 5. März 2006 |
Galerie Pankow
Wolfgang Leber zum 70. Geburtstag Leber begann früh, seine Arbeit an den Experimenten wie den Qualitäten der Moderne zu messen. Heute stilisiert er mehr denn je die einzelne Figur bis zur Schablonenhaftigkeit. Doch es sind keine entseelten Staffagen, dazu wirken die Gestalten viel zu eigenwillig in ihrer kostbaren, leuchtenden Farbigkeit inmitten der kahlen Umgebung. Die verschobenen Perspektiven, Überschneidungen, Lichtreflexe sind lesbar als Gleichnis für Großstadt-Existenz. Rätselhaft korrespondieren Emotionales und Rationales. Nie geht es um vordergründige Aufklärung, eher um Zustände. Ohne Zivilisationskritik, aber mit Gespür für Leere, für Einsamkeit.
(Berliner Zeitung)
Als ich nach der Öffnung der Grenzen vieles, das ich nur aus Büchern kannte, erstmals im Original gesehen habe, geschah vor allem Bestätigung. Bacons Präzision etwa oder die ungeheure Modernität Matisses bestätigten sich oder besser: Sie erschienen mir nur noch schärfer. Aber wenn du im Atelier vor deinen eigenen Bildern stehst, musst du möglichst viel vergessen. Die Theorie hat zwischen Impuls und Bildfläche keinen Platz. Du musst dir deine Unabhängigkeit bewahren.
(aus: Ausstellungskatalog Wolfgang Leber. Figur und Raum. Galerie Mitte, Berlin 1996)
4:19:11 PM
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