Freitag, 30. Januar 2004
With Impressions Chosen from Another Time

On the tenth day, images begin to ooze, like confessions. (Script: La jetée)

Die letzten Tage: Opfer von ausgeprägter Marker/Kurosawa-Hysterie. Marker: La jetée (1962), Sans soleil (1982), AK (1985); Kurosawa: Seven Samurai (1954), Le château de l'araignée (=Kumonosu Jo, 1957). So viel zeitlose Bildästhetik passt gerade noch in vier Tage DVD-Wahnsinn.

Note to self: La jetée-Zeitachsen-pointers vom Guardian:

  • l. j. => Cameron: Terminator (hmm...)
  • l. j. => Gilliam: 12 Monkeys (klar)
  • l. j. => Herek: Bill & Ted's Excellent Adventure (echt?)
  • l. j. => Leiner: Dude, Where's My Car? (echt? nicht gesehen.)
  • l. j. => Simpsons ["Halloween Special"] (welche Folge?)
  • l. j. => Romanek: Jump They Say-Video für Bowie (klar)

Selbst die besseren Re[f|v]erenzen, die ich im Auge habe, tun dem Original Gewalt an, die man vielleicht doch besser unterlassen hätte. Aber was da sonst noch so in der Liste schwirrt... Bin mir noch nicht sicher, ob ich dem allem nachgehen möchte.

/mf (Film, Materialsammlung)


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Postings alt sind wir. Immerhin.

Wer Weblogs mit emphatischem Literatur-Look&Feel mag (praschl (sofa), bov (Eier, Erbsen, usw.), gesprächsfetzen -- mehr? kurz: Blogroll von erratika) -- oder wer rausfinden möchte, ob, der kann mal das Dossier in der Jungle World versuchen, mit Vorwort von praschl. Weblog goes Lesung goes Print (aber natürlich auch Online-Version).

/mf (Blogging; Short is the New Long;)


foucault on the blogosphere

hier ein abstract im wortsinn. es fühlt sich seltsam an, so was in ein blog über medien zu schreiben. und trotzdem gehört es hierher, im weiteren umfeld der semantic cloud-thematik.

ich war immer sicher, dass mein lieblings-theoriebuch, "archäologie des wissens", einen schlüssel zu analyse von medientexten aller art enthält.

bei "new media" (tv/av und pc/www) ist ja klar, viel klarer noch als bei den versunkenen druckschrift/bildungskulturen, die foucault gegen den strich analysierte, dass das entscheidende element, auf dem das system sich aufbaut, die "aussage" ist. und eben nicht "die botschaft", die geschlossene einheit einer "sendung", die intention des autors oder des sprechers ...

aber es steht ja alles schon örtlich in der archäologie, wie ich erst jetzt gemerkt habe, als ich über die englische version des eingangskapitels stolperte. wahrscheinlich hat es wirklich mit der sprache zu tun: medientheorie muss man in englisch denken (weniger in deutsch oder auch französisch).

und hier the master's voice:

But if we isolate, in relation to the language and to thought, the occurrence of the statement/event ... it is in order to be sure that this occurrence is not linked with synthesising operations of a purely psychological kind (the intention of the author, the form of his mind, the rigour of his thought, the themes that obsess him, the project that traverses his existence and gives it meaning) and to be able to grasp other forms of regularity, other types of relations.

Relations between statements (even if the author is unaware of them; even if the statements do not have the same author; even if the authors were unaware of each other's existence); relations between groups of statements thus established (even if these groups do not concern the same, or even adjacent, fields; even if they do not possess the same formal level; even if they are not the locus of assignable exchanges); relations between statements and groups of statements and events of a quite different kind (technical, economic, social, political).

To reveal in all its purity the space in which discursive events are deployed is not to undertake to re-establish it in an isolation that nothing could overcome; it is not to close it upon itself; it is to leave oneself free to describe the interplay of relations within it and outside it.

genau das ist es, was getan werden muss (aber man sollte den restlichen text auch lesen). und hier noch ein guter, "macht"-zentrierter essay zu foucault als theoretiker der "(mass) media". (ein eigenes posting zu foucault und new media studies folgt später.)

aber ich persönlich denke ja, dass der derzeit so populäre macht-foucault nur adäquat verstanden werden kann, wenn man den unpopulär-strukturalistischen archäologie-foucault begriffen hat.

/ml