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Samstag, 24. August 2002 |
Ausflug nach Müncheberg
Wir waren viele, viele Jahre nicht hier. Auch jetzt war es nur ein Kurzbesuch, aber die Veränderungen im Stadtbild und vor allem an der Kirche sind schon bemerkenswert. Leider ist diese gerade am Sonnabend geschlossen. Das nächste Mal melden wir uns vorher an.
1825 wurde mit den Bauarbeiten zu einem neuen Turm nach dem Entwurf von Schinkel begonnen. Jedoch zeigten sich Schwierigkeiten bei der Legung des Fundamentes. Der vom alten Turm entblößte Westgiebel des Langhauses drohte einzustürzen, die Bauarbeiten mußten unterbrochen werden. Der mit den Bauausführungen beauftragte Baurat machte eine Eingabe an die Frankfurter Bezirksregierung und bezeichnete diesen Umstand als
periculum in mora (Gefahr im Verzuge). Darauf hin erfolgte eine Sitzung der Oberbaudeputation, zu der auch Schinkel hinzugezogen wurde. Zur Lösung des Problems schlug er vor, den Turm um 14 Fuß (ca. 4 m) von der Giebelwand abzurücken und mit überdachten Spitzbögen Turm und Giebel zu verbinden, die gleichzeitig gegen den Schub der Gewölbe wirkten. Für das Fundament des Turmes schlug er vor, es mit "größter Sorgfalt aus gesprengten und fest in Vierecke gefügten Feldsteinen zu errichten".
1829 war es dann so weit, der vollendete Turm ragte als prächtiges Bauwerk der Neogotik in den Himmel. Die notwendige Verbindung zwischen freistehendem Turm und Kirchenschiff ist nach dem Urteil der Fachleute nicht nur eine statisch-technische, sondern auch eine geniale architektonische Lösung (aus der Broschüre des Fördervereins der Stadtpfarrkirche St. Marien zu Müncheberg).
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Zwei Verteidigungstürme der Stadtmauer sind erhalten. Der größere ist der Frankfurter bzw. Küstriner Turm, im Volksmund Storchenturm genannt. Bemerkenswert ist die an der Außenseite angebrachte Holzkeule mit dem etwas seltsamen Spruch
Wer gibt seinen Kindern Brod und leidet selber Noth den soll man schlagen mit dieser Keule todt
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10:51:17 PM
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