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Samstag, 29. März 2003 |
Wer reist nach Mittenwalde? Niemand. fragt Fontane launisch in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg.
Für uns ist die Reise in jedem Jahr der Start in den Frühling; eine ruhige Wanderung immer am schnurgeraden Nottekanal entlang. Schon von weitem sieht man die Mittenwalder Sankt-Moritz-Kirche. Dort war Paul Gerhardt von 1651 bis 1657 Propst, und dort entstanden viele seiner wunderschönen Lieder.
Er war bereits sechsundvierzig Jahr alt, als die Kirchenvorstände von Mittenwalde ... sich an das Ministerium der Sankt-Nikolai-Kirche zu Berlin wandten ... einen geeigneten Mann für die Mittenwalder Propsteikirche in Vorschlag zu bringen. ... Nach zwanzigjährigem Harren sah sich Paul Gerhardt am Ziel seiner innigsten Sehnsucht, und mit dem Dankeslied Auf den Nebel folgt die Sonn, auf das Trauern Freud und Wonn empfing er die Vocation. In Mittenwalde entstand auch das Abendlied
Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen, Städt und Felder, Es schläft die ganze Welt -
jenes Musterstück einfachen Ausdrucks und lyrischer Stimmung. Richtig gut ist es Gerhardt in Mittenwalde allerdings nicht ergangen, Missgunst, Neid, Kränkungen, selbst äußere Not blieben ihm und seiner Familie nicht erspart, doch mehr dazu bei Fontane.
Auf dem Kirchhof steht eine Kopie des Denkmals, das 1907 vor der schönen, alten Kirche in Lübben zur Erinnerung an sein dortiges Wirken enthüllt wurde. Das Denkmal ist von Friedrich Pfannschmidt, einem Sohn des Malers Carl Gottfried Pfannschmidt
7:38:01 PM
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