letzte Änderung: 01.12.03; 23:53:53.
Kunstspaziergänge
Spaziergänge in Berlin und Umgebung
        

Mittwoch, 5. November 2003

Die Bronzebüste des Preußenkönigs Friedrich II. im Volkspark Friedrichshain

Seit November 1999 steht das Denkmal des Preußenkönigs Friedrich II. wieder an historischer Stelle. Das Denkmal befindet sich ca. 500 m in südöstlicher Richtung hinter dem Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain nahe dem Krankenhaus. Auf einem von Platanen gesäumten, mit Rosen bepflanzten Kiesrondell, blickt der Alte Fritz von seiner vier Meter hohen, weißen Marmorsäule in Richtung Stadt. So, wie er es zwischen 1848 und 1950 schon getan hat.

Das Denkmal besteht aus drei gestalteten Hauptkomponenten:

  1. Einer Granitstufenanlage
  2. Einer siebenteiligen Marmorsäule
  3. Einer Bronzekolossalbüste
Die Säule auf welcher die Büste steht, setzt sich aus sechs Säulentrommeln und einer Plinthe zusammen; sie ist insgesamt 4,5 m hoch und im unteren Teil im Durchschnitt ca. 1,3 m und im oberen Teil 0,8 m breit. Sie steht mittig auf der Stufenkonstruktion.
Das Denkmal, das 1848 von einem Berliner Schneidermeister gestiftet wurde, steht für einen Teil deutscher Geschichte. Die Berliner Stadtverordneten hatten 1840 beschlossen, den Volkspark zu errichten, sie gaben ihm den Namen Friedrichs Hain. Friedrich stand damals für bürgerliches Selbstbewusstsein.
Seit Anfang der 50er-Jahre, als der Volkspark mit Millionen Tonnen Kriegstrümmern aufgeschüttet wurde, galt das Denkmal des Preußenkönigs als verschollen. 1997 wurden Teile davon gefunden - verwitterte Stufen und Bruchstücke der Marmorsäule. Nur die Bronzebüste blieb verschwunden.
1,40 Meter hoch und 1,10 Meter breit ist die Büste, die nach historischen Fotos entstand. Zuerst als Gipsmodell, danach in einer Berliner Bronzegießerei der Bronzeguss. Ähnlichkeiten zum Königskopf beim Reiterstandbild auf der Straße Unter den Linden sind beabsichtigt: Die Büste im Volkspark gilt der des Bildhauers Christian Daniel Rauch als nachempfunden.
Die Säule wurde Steinrestauratorisch restauriert (gereinigt, detailrekonstruiert und konserviert). Aus einem Steinbruch im heutigen Tschechien wurde dafür Großkunzendorfer Originalmarmor geholt. Die Relief-Buchstaben der Säulen-Inschrift Friedrich dem Große und die Widmung des Schneidermeisters wurden rekonstruiert. Kleinere Bruchstellen im Marmor bleiben weiterhin sichtbar
(Text bei den Restauratoren der Säule: Steinrestaurierung Hoferick).


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