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Dienstag, 25. November 2003 |
Heute im Kino: Dieter Roth (NZZ)
18.00 Uhr Kino in den Hackeschen Höfen
Der deutsch-schweizerische Künstler mit Wohnsitz in Reykjavik und Basel war vor allem ein Bildhauer, der zeit seines Lebens aus den Abfallprodukten des Alltag sein eigenes Denkmal baute. Sein eigenes Leben war der wichtigste Gegenstand seiner Kunst und lieferte ihm das Material, das diese Kunst bedeutete: Bücher, die er zu Literaturwürsten verarbeitete, Salamischeiben, die er zwischen zwei Plexiglasscheiben presste und Gewürze, die er in Vitrinen zu bunten Skulpturen anordnete sowie mehr oder weniger wohlriechende Objekte aus Knoblauch, Käse, Schokolade und Karnickelköttel, ferner Zeitungsausschnitte und Papierschnipsel, die er in Ordnern als flachen Abfall archivierte, aber auch unendliche Stunden aus seinem alltäglichen Leben, die er auf Videoband aufnahm und sie dann über Hunderte von Bildschirmen laufen ließ, und nicht zuletzt seine riesige Gartenskulptur und sein eigenes Atelier, also die Große Tischruine, die in Museen wie Fremdkörper wirken.
(aus: kunstdunst, mehr zu Roth gibt es hier, hier, hier und dort)
9:50:02 PM
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