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Dienstag, 20. Januar 2004 |
Olaf Metzel
Turbokapitalismus, 1999
(im Park am Waldsee)
Die 15 verzinkten, je 4 m langen Stahlblechröhren sind zu einem Bündel arrangiert, das mit enormem Gewicht wie in die Bankreihen gefallen oder geworfen scheint und deutliche Spuren der Destruktion hinterlassen hat.
Die Röhren wecken verschiedene Assoziationen: Bomben, Aggregate, Zigarrenhülsen, Dynamitbündel u.a. Tatsächlich geht die Einzelform auf eine von Metzel gefundene Zigarrenhülse, Marke Independent zurück.
Olaf Metzel verwendete in der Tradition der ready mades von Marcel Duchamp ein Fundstück der Realität, um es in einem blow-up-Verfahren mit neuen Bedeutungen aufzuladen.
Die Arbeit entstand während des Kosovo-Krieges und verdeutlicht den Einbruch der Katastrophe in die Idylle. Sie bezieht sich als Werk der Kontextkunst auf den Begriff Theater of War und damit auf das historische Freilichttheater der Nachkriegszeit im Park am Waldsee (erbaut 1945).
(Text von einem im Haus am Waldsee ausliegendem Kunstbeipackzettel)
7:23:32 PM
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