Kontrollierte Schizophrenie
nennt der iranische Philosoph Daryush Shayegan den Zustand einer Kultur, die sich unter Zwang aus der Vergangenheit gelöst hat und doch den Weg in die Zukunft nicht findet. Das ist ein idealer Nährboden für Kunst wie eine Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt seit gestern zeigt:
Entfernte Nähe
Neue Positionen iranischer Künstler
Farkhondeh Shahi
Gärten / Bagh
(2004, Installation mit Teppichen und Säulen)
Die in Berlin lebende Dichterin und Installationskünstlerin Farkhondeh Shahroudi hat das Konzept des Gartens als Paradies über viele Jahre weiterentwickelt. Mit handgewebten Teppichen und Motiven stilisierter Blüten, Knospen oder Büschen hat sie mit Gärten/Bagh eine an die Anlage des Hauses der Kulturen der Welt angepasste Installation geschaffen. Sie bedeckte die Betonsäulen am Eingang des HKW mit handgewebten Teppichen, die in persischer Tradition einen Garten darstellen, ein Symbol für das Paradies (Behesht) und das Leben im Jenseits. Indem sie diesen von Menschenhand geschaffenen Garten im Außenraum zeigt, gibt sie ihrer Idee vom Garten im Garten eine neue Wendung, wobei sie ihre Vorstellung vom Paradies als Neuerschaffung von Schönheit und der eigenen Heimat im Exil reflektiert.
Bei der taz gab es am Wochenende im Reiseteil einige interessante Artikel zur Kultur im Iran.
6:59:31 PM
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