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Sonntag, 26. Dezember 2004 |
Berlin ist arm, aber sexy
Der Fotograf Georg Schönharting über seine Streifzüge durch die Stadt
(aus einem Zitty-Interview in 01/2005 von M. Heinemann und F. Müller mit G. Schönharting) War Ihr Projekt erfolgreich?
... ich habe gemerkt, dass man Berlin nicht innerhalb eines Jahres zeigen kann.
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Ist Berlin ein dankbares Pflaster für Motivsuchende?
Ich finde, dass Berlin in vielerlei Hinsicht skurril ist. Neulich war ich in der Stadt unterwegs, als plötzlich an der Volksbühne so eine eigenartige Aktion stattfand. "Panic attack" hieß das. Die haben Feuer gemacht, Plakate herumgetragen, eine Frau war oben ohne und die Leute, die daneben standen, hatten auch alle keine Ahnung, was das soll. Das ist so eine Aktion, die nur in Berlin möglich ist.
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Ist das eine Ihrer Erkenntnisse: der fortbestehende Unterschied zwischen Ost- und West-Berlin?
Auf alle Fälle. West Berlin ist auch optisch weniger interessant. Im Osten gibt es viel mehr Brüche im Stadtbild, alt und neu auf engem Raum, Regierung und Nachtleben. In Schöneberg gibt es die Schwulenszene, das ist noch ganz spannend. Kreuzberg, dieses fertige, das ist so extrem retro, das war mal. Und der Kudamm... was ist das eigentlich?
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Waren Sie denn im Laufe dieses Jahres niemals krank?
... Die meistgestellte Frage am Anfang der Aktion war übrigens, ob ich nicht einfach immer ein paar Tage vorfotografiere und dann verreise. Aber da bin ich eigenwillig, jedes Bild ist innerhalb der 24 Stunden des Tages entstanden. Deswegen sind auch Bilder dabei, die nicht ganz so gelungen sind, aber das gehört dann halt dazu.
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Was würden Sie Touristen erzählen: Was macht Berlin aus?
Wie sagt Wowereit? Berlin ist arm, aber sexy. Da ist was dran. Berlin ist ja extrem hässlich als Stadt, es ist nicht schön, außer an ein paar Ecken vielleicht. Aber es gibt Leben hier, Berlin pulsiert. Deshalb sind ja auch die Trendforscher hier. Dazu kommen die Kontraste: billige Mieten, aber auch extrem Reiche, das Alte, Kaputte neben dem Neuen.
6:12:22 PM 
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