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Mittwoch, 25. Mai 2005 |
Updike Sucht mein Angesicht
Erinnerung an die Mueck-Ausstellung im Hamburger Bahnhof
«Sie dürfen nicht denken», sagt Hope zu Kathryn, ... «dass Jerry und ich alles abgelehnt hätten, was nach 1975 kam. Diese photorealistischen Skulpturen, die einen im Whitney jedes Mal so erschreckten, weil sie zu sehr wie Menschen aussahen, lebensgroß und aus Fiberglas, mit Glasaugen und echtem Haar und richtigen Kleidern, die eine Figur stand als Museumsaufseher da, die Leute wollten dauernd Auskunft von ihr, oh, wie hieß der Mann bloß. Hanson. Duane Hanson. Das sollte ich wirklich wissen, er ist vor wenigen Jahren gestorben, dabei war er jünger als ich. Und dann ist da ein junger Brite, könnte auch ein Australier sein, falls es da einen Unterschied gibt, Ron Soundso, der war bei der Ausstellung im Brooklyn Museum dabei, über die Bürgermeister Giuliani sich so aufgeregt hat, irgendwie ein deutscher Name, Monk oder Munck, der arbeitet ganz ähnlich, allerdings nicht in Lebensgröße, er hat eine vollkommene kleine Nachbildung von seinem toten Vater gemacht, etwa so groß wie eine Katze, und dann eine überdimensionale Darstellung seines eigenen Gesichts, jede einzelne Pore ist wiedergegeben, jede Bartstoppel. Ich bin immer so dankbar dafür gewesen - Sie nicht auch?-, dass ich den Tag nicht mit Rasieren beginnen muss, Feministinnen haben meiner Ansicht nach nicht genug Verständnis für das, was Männer alles durchmachen, obwohl es natürlich stimmt, dass sie nicht die Kinder gebären müssen und auch in der Liebe nicht so furchtbar leiden ... Mueck: so heißt er, gerade fällt's mir ein. M-U-E-C-K, ja, ich bin sicher.» A conversation with Ron Mueck (in: Sculpture Vol. 22 No. 6)
8:14:56 PM
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