Freitag, 2. September 2005

Rückblick August 2005 (2) Minimalism and After IV Den 4. Teil der 2001 begonnenen Ausstellungsreihe kann man sich noch bis zum 27. November ansehen. Logos, Signets, Piktogramme sowie Diagramme sind die Sinnbilder unserer Informationsgesellschaft, mit ihren entsprechend einem Zwang zur Eindeutigkeit und Unmittelbarkeit gestalteten Formen und Farben. Headlines und Legenden verdeutlichen oftmals den Sinn der Botschaft. Entgegen dieser Eindeutigkeit arbeiten Bogins minimalistische Abstraktionen, deren semantischer Horizont durch die Werktitel ergänzend verunklärt wird. Greg Bogin kultiviert ein induktives Verfahren - aus den summarischen gesammelten Einzelfällen des Alltags jene kategorialen, abstrakten Muster zu isolieren, wobei stets eine schwache Spur der Wirklichkeit zu erinnern ist. Die beiden Tondi der Sammlung DaimlerChrysler, Warmth, Charme and Personality sowie Institutional Green, wiederholen bekannte Schemata von Tortendiagrammen. Es scheinen statistische Verteilungen abgebildet zu sein, die sich weder in der Farbigkeit der Werke noch über ihre Titel bestätigen, da sich die einzelnen Segmente farblich nur gering voneinander abheben. Die Titel bzw. Bildlegenden künden von Eigenschaften, die schwerlich messbar sind und sinnfällige Aussagen verweigern. Zudem widersprechen die Formate dem ursprünglichen Kontext, illustrierend eine Argumentation zu untermauern. Als vereinzelt stehende, vieldeutige, große Zeichen treten sie uns in semantischer "flatness" gegenüber, als signalhafte Kommunikationselemente entschleunigen sie unsere Bewegung und bringen den sie umgebenden Raum wieder zur Geltung. (Claudia Seidel im Katalog) 11:33:02 PM    comment []