letzte Änderung: 01.10.05; 20:19:50.
Kunstspaziergänge
Spaziergänge in Berlin und Umgebung
        

Montag, 5. September 2005

Ganz ohne Anstehen!
Heute fand eine exklusive Besichtigung der GOYA-Ausstellung in der Alten Nationalgalerie statt
(organisiert von der Berlinischen Galerie für die Mitglieder des Fördervereins).

Als Prophet der Moderne ist Goya heute vor allem ein Sommerereignis, der Werbeslogan einer Ausstellung, die am Mittwoch dieser Woche eröffnet wurde und die für Berlin das werden soll, was zuletzt die MoMA-Show war: ein Sensationserfolg. Und tatsächlich ist etwas Staunenswertes gelungen, eine Ausstellung mit 78 Goya-Gemälden, dazu viele Zeichnungen und Stiche. Diese zusammenzubringen hat mehr als zehn Jahre gebraucht, vor allem der Prado in Madrid, der mehr als 130 Werke des Meisters besitzt, ließ sich lange bitten. Dass er am Ende tatsächlich 12 Bilder hergab, lag einzig daran, dass Berlin vor einigen Jahren ebenfalls 12 Gemälde von Caspar David Friedrich für eine Ausstellung nach Spanien verliehen hatte. Der Prado war es dann auch, der die Türen zu vielen spanischen Privatsammlungen öffnete und so weitere Goya-Leihgaben ermöglichte. Dennoch musste Peter-Klaus Schuster, der Generaldirektor der Berliner Museen, oftmals höchstpersönlich als Bittsteller anreisen und großzügige Tauschgeschäfte anbieten – drei Picassos, darunter waren die Kannibalen nicht zu haben. Und wenn selbst großzügige Bestechung nichts half, blieb nur die Vermittlung zahlreicher Botschafter und Exzellenzen, denen nun im Katalog eigens gedankt wird. Goya heute, so lernen wir, ist ein Staatsakt.
(Hanno Rauterberg in der Zeit, hier mehr)

links:
Er weiß nicht, was er tut (Detail)
Goya, um 1814-19

unten:
Warnung
Schöneberger Südgelände; 3.7.05


8:51:23 PM    comment []

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