Profankult trifft auf Sakralkult
KULT und SPIEL
Zehn Kunstobjekte zum Thema Ballsport in der Parochialkirche
Zehn Kunstobjekte beziehen sich auf ein Thema, welches auf den ersten Blick weit voneinander entfernte Bereiche gegenüber stellt: Ausgangspunkt sind der christlich-kultische Raum der Parochialkirche in Berlin und das aktuelle Großereignis der Fußball WM 2006. Das Ausstellungsprojekt will den Zusammenhang von Kult und Spiel als zwei grundlegenden Aspekten des menschlichen Handelns auf die Spur kommen. Zwangsläufig trifft Profankult (Sportkult) auf Sakralkult. Während der Planungsphase führte ein Radiosprecher sehr bezeichnend das scheinbar Fernliegende unumstößliche zusammen. Mit Begeisterung schilderte er die Atmosphäre beim Medienereignis der ersten Ansprache des Papstes Benedikt XVI. in Rom als Stimmung wie im Fußballstadion: Jubelschreie, Freudentränen, Fahnen wurden geschwungen. Völlig selbstverständlich verbanden sich hier zwei Wesenseigenschaften von Spiel und Kult. Die ausgelassene Freude der Menge stand im Einklang mit Ratzingers päpstlichem Anstand.
Durchleuchtet man beides näher, beginnt Kult mit der besonderen Haltung, die gegenüber einer Sache eingenommen wird. So kann eine alltägliche Handlung durch die Besonderheit, die ihrer Bedeutung zugemessen wird, kultischen Charakter erlangen. Ausschlaggebend ist dabei, dass die Abfolge genauen Regeln unterliegt, die in ihrer rituellen Gleichförmigkeit einer bestimmte Botschaft oder Idee verpflichtet sind und den Ernst einer Sache gegenüber repräsentieren. Wesensbildend ist das Bewahren der Idee.
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