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Mittwoch, 14. März 2007 |
Kunstspaziergänge in Wien (5) - Judenplatz
Rachel Whiteread macht Skulpturen vom Negativraum gewöhnlicher häuslicher Gegenstände. Ihr Werk zementiert buchstäblich die Abwesenheit des Objekts - ob es sich dabei um ein Zimmer, ein Haus, einen Stuhl, eine Badewanne oder eine Wärmflasche handelt - und macht sie zu etwas Greifbarem, Materiellem. Mit Hilfe der Opazität bzw. Luminosität von Gips, Gummi und Kunstharz bilden die Skulpturen eine lkonographie der Erinnerung und des Verlusts. Es sind Negativabdrücke, Relikte und Restbestände von etwas Vergangenem, an deren Oberfläche noch Spuren des Gegenstands zu erkennen sind, von dem sie abgenommen wurden. Als »zweite Ableitung« sind sie zugleich gespenstisches Fossil und physische Verkörperung des zu Stein gewordenen negativen Raums.
(aus dem SENSATION-Katalog, 1997)
Lessing-Denkmal von Siegfried Charoux auf dem Judenplatz
9:31:26 PM
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