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Mittwoch, 20. November 2002 |
Sehen und Denken heißen die kleinen Ausstellungen im Foyer der Akademie der Künste. In der 17. Ausstellung da capo dieser Reihe stellt Alfonso Hüppi aus. Zuletzt sahen wir dort Eva-Maria Schöne.
Die Reihe Sehen und Denken folgt einer Anregung Alfonso Hüppis von 1996: Ein Künstler wird eingeladen, eines seiner Werke zu zeigen. (...) Alles, was zu diesem Werk geführt hat oder die Einsicht vertiefen könnte, sollte um dieses Werk versammelt sein (...) Innerhalb der Ausstellung können sich neue Reaktionen ergeben. Angestrebt ist also ein Diskurs und eine Abkehr von der großen Unterhaltungsschau. Ich verspreche mir von einer solchen Einrichtung, daß Sehen und Denken wieder zusammenkommen und an Stelle von Meinungen und Vermutungen Wissen und Argumente treten. Die Einsicht in das konkrete Handeln des Künstlers läßt uns deutlicher erkennen, wo er die Logik des Gedankens und die Dialektik des Formalen hinter sich läßt und in die Wortlosigkeit des Bildes vorstößt.
5:08:23 PM
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Sind Kunstspaziergänger Schwellenwesen?
Magnus Schlette fragte sich schon im Januar, ob es heute noch Flaneure geben kann. Nun, damals gab es dieses Weblog noch nicht: Spaziergänge in Berlin und Umgebung mit beiläufiger Suche nach künstlerischer Erbauung. Flaneure sind Menschen, die müßig umherschlendern. Keinesfalls schreiten sie fort, denn sie streben nach keinem Ziel und kennen also auch keine Eile, es zu erreichen. Sie sind sozusagen Gegner des Fortschritts: zeitlich dem Gegenwärtigen verbunden, in dem das Schlendern nistet, räumlich dem Kreis, den ihnen die Vorsilbe umher zieht und der keiner bestimmten Richtung den Vorzug vor anderen gewährt. Die Flaneure des vorvergangenen Jahrhunderts stellten den räumlich-zeitlichen Hintersinn ihrer Tätigkeit sogar bewusst aus, als sie auf den Boulevards Schildkröten spazieren führten.
5:07:10 PM
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