Donnerstag, 28. November 2002

Beringung der Nixen (Der seltene Fang, Ernst Herter 1891) Die Beringung der Vögel und Fledermäuse wird schon seit Dutzenden von Jahren vorgenommen, mit der Beringung von Nixen dagegen hat man erst vor kurzem begonnen. Wie ist so etwas möglich - Nixen beringen? -, werden die Zweifler fragen, da wir doch behauptet haben, die Nixen seien menschenscheu. In ihrer Mehrheit sind sie das tatsächlich, aber da gibt es für uns eine Lösung: Die Nixen beringen sich liebend gern selbst. Den ersten Fall dieser Art hat der bekannte estnische Najadologe Ö. Vaht erlebt. Der angesehene Gelehrte hatte das Unglück (oder das Glück?), während der Beobachtung einer bezaubernden Schönhaarigen seinen Ehering zu verlieren. Am nächsten Tag steckte dieser schon am Finger der Schönhaarigen! Da ein Ehering nun aber ein symbolischer Gegenstand ist, erwarteten den Nixenforscher daheim große Unannehmlichkeiten, die schließlich zur Scheidung führten. Die Ehefrau von Ö. Vaht legte dem Gericht zum Beweis, wie unmoralisch ihr Mann sei, eine Sammlung prächtiger Nixenfotos vor, die sofort als pornographisch erkannt wurden. Da das Gericht keinen Najadologen als Sachverständigen bestellt hatte (der Prozeß fand zu Beginn der 5oer Jahre statt), glaubte niemand den Beteuerungen Vahts, daß die Nixenfotos einen bedeutenden wissenschaftlichen Wert darstellten. Ö. Vaht war über die Scheidung natürlich sehr froh, ärgerte sich nur über die Auflage, Alimente zu zahlen. Sie beeinträchtigte seine Tätigkeit, die Beringung der Nixen, ganz wesentlich, denn die Nixen bevorzugen wertvolle Ringe. (Der Verfasser des vorliegenden Bestimmungsbuches hatte einmal einen mißlichen Zwischenfall mit einer grünhaarigen Koketten, die ihm einen eigentlich gar nicht so geschmacklosen Messingring ins Gesicht schleuderte.) aus: Enn Vetemaa Die Nixen in Estland - Ein Bestimmungsbuch 8:15:42 AM    comment []