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Montag, 21. März 2005 |
Wolfgang Peuker in der Nikolaikirche
Der 1945 in Aussig geborene Wolfgang Peuker war einer der Exponenten der Leipziger Schule, die zum progressiven Kunstgeschehen in der DDR Entscheidendes beitrug, indem sie der szenischen Figurenmalerei der 60-er Jahre ein erhebliches gesellschaftskritisches Potenzial zuführte.
Schon als junger Maler machte Wolfgang Peuker durch spektakuläre Bildfindungen auf sich aufmerksam: So demonstrierte er in dem Gemälde Freitagabend von 1976 den heroischen Typus des Arbeiters in der Staatskunst der damaligen Zeit. Mit dem Bild Wände von 1981 holte er das brisante Thema der häuslichen Gewalt aus der Tabuzone und stellte es in den Kontext jener Gefangenschafts-Thematik, mit der Künstler und Intellektuelle die existenziellen Folgen der Selbst-Abgrenzung des politischen und wirtschaftlichen Systems DDR für die darin lebenden Menschen reflektierten. Die hohe malerische Qualität seiner Arbeit brachte ihm berufliches Ansehen, während Themen und Stimmungen seiner Bilder stets unübersehbar konfliktträchtig waren. So endete der 1978 an Wolfgang Peuker und Sighard Gille erteilte Auftrag, das Foyer des Neuen Gewandhauses in Leipzig künstlerisch zu gestalten, für Peuker mit einem Fiasko. Noch bevor er sein Welttheater im neuen Konzertgebäude vollenden konnte, wurde das Gemälde auf Geheiß der Auftraggeber übertüncht und vernagelt.
(Textauszug: Retrospektive in der Rostocker Kunsthalle)
Renate Hartleb - Ein Porträt des Malers Wolfgang Peuker (hier)
Biographie
7:24:09 PM
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