Egon Eiermann
Die Kontinuität der Moderne
(Ausstellung im Berliner Bauhaus-Archiv)
Kirche ist nicht außen, sondern innen.
(Egon Eiermann)
Egon Eiermann ging als Sieger aus dem 1956 vom Berliner Senat ausgelobten Wettbewerb zum Neubau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hervor. In seinem Entwurf war der Abriß der Ruine eingeplant, was zu Protesten aus der Bevölkerung führte. Im modifiziertenn Entwurf blieb die Ruine des Turms daher als zentraler Bezugspunkt der Neubauten erhalten. Der oktogonale Kirchenraum, Glockenturm, Sakristei und Kapelle gruppieren sich auf einer rechteckigen Plattform um die Reste des Turms. Trotz reduziert-moderner Formensprache nimmt das Neubauensemble die Kirchenbautradition in Form des Oktogons wieder auf. Die nüchternen Fassaden der Stahlskelettbauten sind mit Betonwabenelementen ausgefacht, deren Hohlräume mit tiefblauen Glasmalereien mit roten, gelben und grünen Einschlüssen gefülltsind. Um den Kirchenraum vom Verkehrslärm abzuschirmen, sind die Fasssaden zweischalig; die Zwischenräume werden ausgeleuchtet, so daß die Baukörper nachts blau erstrahlen. Der Kirchenbau wurde in den Jahren der Teilung zu einem architektonischen Denkmal der City-West.
(aus: Bauen in Berlin 1900-2000, Nicolaiverlag 2000)
Egon-Eiermann-Gesellschaft
6:00:16 PM
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