letzte Änderung: 01.03.06; 19:45:34.
Kunstspaziergänge
Spaziergänge in Berlin und Umgebung
        

Freitag, 3. Februar 2006

Und wieder schlägt die deutsche Abrisswut zu,
diesmal erwischt es das Hotel Unter den Linden.

Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) sagte gestern, am 1. März werde mit dem Abriss des Hotels begonnen. Bis Mitte Mai solle er beendet sein. An Stelle des Hotels werde an der belebten Straßenkreuzung in Mitte bis nach der Weltmeisterschaft dann eine 6 000 Quadratmeter große, planierte Lücke klaffen. Junge-Reyer sieht keine Probleme in dem Abriss an Mittes Dreh- und Angelpunkt so kurz vor dem Großereignis: "Berlin verändert sich immer, das ist doch interessant", sagte sie. Außerdem sei der Platz vor dem Hotel nicht schön. "Es kann nur besser werden, auch mit Lücke", sagte sie. Verzögerungen darf es bei den Abrissarbeiten aber nicht geben, wenn die Freifläche zur Fußball-WM planiert sein soll. Denn die Eröffnungsfeier zur WM ist bereits für den 7. Juni geplant. "Wir möchten die Fläche schnell ins Verdienen bringen", begründete Meag-Geschäftsführer Knut Riesmeier gestern den eiligen Abriss noch vor dem Fußballfest.
(mehr hier, heute in der Berliner Zeitung)
Das kühle Schimmelpfeng-Haus am Breitscheid-Platz, die Deutschlandhalle und das futuristische ICC sind abrissbedroht, obwohl es doch auf Jahre hinaus ausgebucht ist. Der Steglitzer Kreisel und der Palast der Republik sollen abgebrochen werden, ebenso das noble Hotel Unter den Linden mit dem kleinen Platz davor. Ähnlich wie die polnische Botschaft soll es für ein postmodernes Nachfolgeprojekt geopfert werden. Und die Rostlaube der Freien Universität rettete nur, dass mit dem Engländer Norman Foster ein Architekt gewonnen worden war, der nicht blind war vom antimodernen Vorurteil, sondern sich in die herbe Serienästhetik verliebte. Das Haus der Kaufleute hingegen verschwand, ebenso die ungarische Botschaft, das Ku-Damm-Eck, das kleine Bankgebäude gegenüber dem Bahnhof Zoo, das große Bankgebäude am Kaiserdamm, der Schlachthof an der Eldenaer Straße. So wie beim Palastabriss versprach der Senat auch für diese drei Grundstücke in den frühen 90er-Jahren schnelle Neubauten. Seither gähnen die Lücken, sind verstellt mit Bauzäunen und dekoriert mit Abstandsgras.
(mehr hier)


7:18:26 PM    comment []

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