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Dienstag, 7. Februar 2006 |
Das Kraftwerk Oberspree, Wilhelminenhofstraße 78, ist das älteste Drehstrom-Kraftwerk Deutschlands.
Aufbauend auf Arbeiten des Physikers Galileo Ferraris entwickelte der AEG-Ingenieur Michael von Dolivo-Dobrowolsky den Drehstrom-Asynchronmotor und damit das Dreiphasen-Wechselstrom-System, genannt Drehstrom. Mit der Drehstromtechnik war es möglich, elektrische Energie weitgehend verlustfrei über große Entfernungen zu transportieren. Das führte zu einem Wandel in der Stromerzeugung. Die Kraftwerke konnten aus den Städten verlagert werden, wo sie bisher unmittelbar beim Verbraucher Gleichstrom produziert hatten, und stattdessen an verkehrsgünstigen Standorten erbaut werden, wo die Belieferung mit Kohle und die Versorgung mit Wasser leicht möglich war. An der Oberspree fand die AEG ein geeignetes Gelände, das die Grundrentengesellschaft Wilhelminenhof 1895 sogar kostenlos dem Unternehmen überließ, um die weitere Industrieansiedlung in Oberschöneweide zu befördern. Das neue Kraftwerk, das 1897 den Betrieb aufnahm und über Jahrzehnte den östlichen Teil Berlins versorgte, geht auf Pläne des AEG-Architekten Paul Tropp zurück. ...
Anfangs gehörte das Kraftwerk zur AEG, bis es 1899 von den Berliner Elektrizitäts-Werken (BEW) übernommen wurde. Mit dem letzten Ausbau im Jahr 1916 erreichte das Kraftwerk Oberspree eine Leistung von 61,4 MW. Nach fast vier Jahrzehnten Betrieb wurde das Kraftwerk 1933 stillgelegt. ... Heute stehen diese Bauten leer.
(aus: Denkmale in Berlin Bezirk Treptow-Köpenick Ortsteile Nieder- und Oberschöneweide, 2003)
7:49:54 PM
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