Mittwoch, 24. Mai 2006

Ich fröne heute meinem Exscribitionismus: Bummel durch Aachen (1) - Sanctus Stephanus Imre Varga, 1993 7:40:49 PM    comment []

Auf dem Comeniusplatz befindet sich eine Comenius-Porträtbüste von Siegfried Wehrmeister. Comenius? Comenius? Da gibt es doch auch einen Garten in Neukölln. 6:41:41 PM    comment []

Vor kurzem habe ich den Skulpturenpark Köln entdeckt. In dieser fast vollständig zubetonierten Stadt ein grünes 25000 qm großes Refugium für Kunstfreunde. Von der Arbeit, die Rosemarie Trockel anlässlich der Neueinrichtung des Skulpturenparks realisiert, geht ein eigentümlicher quälender Reiz aus. Es ist eine Maschine eher als eine Skulptur, ein parodistisch-erotischer Apparat. Seine Konstruktion und Funktionsweise scheint so einfach, dass man sie kaum analysieren kann. Zwei klar geschiedene und räumlich und semantisch gekoppelte Elemente - ein kleiner steiler Berg aus Aluminium, eine Nase, die aus dem Boden ragt, und ein schütterer Baum, dessen hängende Zweige ihr sanft und ausdauernd die unempfindliche Spitze streicheln. Der Witz der Konstellation, die narrativen Linien, die sie durchlaufen, müssen kaum dargelegt werden. Es ist offenbar der Plot vom wohl vergrabenen Riesen, den der seltsame und, wenn es das gibt in der Natur, hässliche Baum, dessen servile Beugung damit zur anthropomorphen Geste wird, zum Niesen bringen will oder soll. Der sexuelle Nebensinn ist fast ebenso manifest. Die verlängerte, hier beinahe kolossale und zudem isolierte Nase ist einer der geläufigsten Reime auf den erigierten Phallus, und es geht offenbar ebenso sehr um den Zielpunkt der Ejakulation wie des Niesens. Die Arbeit steht in der Tradition der erotischen Maschinen des Surrealismus und Dadaismus, deren subtile Symbolik, deren spielenden Doppelsinn sie parodiert. (Text von S. Egenhofer im Katalog) Mehr Fotos der Skulpturen im Park gibt es hier. 5:48:18 PM    comment []