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Donnerstag, 21. Dezember 2006 |
Grabmal von Peter Louis Ravene (1793-1861) auf dem Friedhof I der Französisch-Reformierten Gemeinde, Chausseestr. 127. Das Grabmal wurde von Friedrich August Stüler geschaffen.
In der Wallstraße 5-8 war über Jahrzehnte die Familie Ravene zu Hause. In der Stralauer Straße, nahe dem Molkenmarkt, hatte der junge Jacob Ravene bei dem Goldschmied Samuel Gottlieb Butzer das Kaufmannsgewerbe erlernt. Jeden Morgen durfte er seinerzeit, so wußte er zu berichten, der korpulenten Meisterin das Korsett schnüren. Später ging er zum Militär, verlobte sich mit Butzers Tochter Dorothee und kaufte seiner Schwiegermutter das Geschäft ab. Alles dies geschah an der Wende zum 19. Jahrhundert. Fortan firmierte das Unternehmen unter dem Namen Jacob Ravene.
Sein Schwiegervater hatte mit Waren aus Eisen wie Nägeln, Werkzeugen und Nähnadeln ein eher bescheiden zu nennendes Unternehmen aufgebaut. Ravene indessen avancierte bald zum Eisenkönig von Berlin! Trotz härtester Arbeit soll dieser geschäftstüchtige alte Herr ein stets humorvoller Mann gewesen sein. Als er einmal von einem Bauern gefragt wurde, ob er Mistgabeln im Etui zu verkaufen habe, ließ der pfiffige Kaufmann für seinen Kunden extra ein Futteral aus lila Samt anfertigen.
1824 übergab Jacob Ravene seine Firma, die in der Stralauer Straße 28 gegründete Eisenhandlung, an seine Söhne Peter Carl (1777-1841) und Peter Louis (1793-1861) sowie seinen Schwiegersohn Carl Meister.
Die gutgehende Eisenhandlung und Gewinne aus der Beteiligung bei anderen Branchen verhalfen Ravene dazu, das Unternehmen enorm zu erweitern. In der Wallstraße schuf er geradezu ein Imperium des Eisenhandels und der Kunst. Die von seinem Vater übernommene Sammlung wertvoller Gemälde von vor allem Berlinern und Düsseldorfer Künstlern baute er wesentlich aus.
(aus: Werner Gahrig Unterwegs zu den Hugenotten in Berlin Historische Spaziergänge, Berlin 2000)
7:22:03 PM
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