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Mittwoch, 27. Dezember 2006 |
Hausfassade in der Käthe-Kollwitz-Straße in Königs Wusterhausen
Gebackenes Brot (ist) schmackhaft und sättigend für einen Tag; aber Mehl kann man nicht säen, und die Saatfrüche sollen nicht vermahlen werden. (Johann Wolfgang Goethe in Wilhelm Meisters Lehrjahre) Zu Beginn des Ersten Weltkriegs meldete sich Käthe Kollwitz Sohn Peter voller Begeisterung freiwillig an die Front. Er fiel bei Dixmuiden in Flandern. Nach diesem „schwersten Schlag meines Lebens“ nahm die Künstlerin ihren Kampf gegen den Krieg in Wort und Bild auf. Als der Schriftsteller Richard Dehmel noch im Oktober 1918 ein Durchhalten von der Bevölkerung forderte, widersprach Käthe Kollwitz, die man 1917 anläßlich ihres 50. Geburtstages mit zahlreichen Ausstellungen geehrt hatte, im „Vorwärts“ mit den Worten: Es ist genug gestorben! Keiner darf mehr fallen. Ich berufe mich gegen Richard Dehmel auf einen Größeren, welcher sagt: Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden.
10:15:27 AM
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